Schildenstein (1613 m) und Wolfsschlucht
Auf den Hausberg von Wildbad Kreuth
Die Große Wolfsschlucht ist eine der wildesten Ecken in den Tegernseer Bergen. Für Erfahrene gehört sie unbedingt zur Bergtour auf den Schildenstein mit dazu. Vor allem an heißen Tagen ist die Wolfsschlucht ideal für den Rückweg. Verspricht der klare Bergbach unten im Talgrund doch eine willkommene Abkühlung.
Gerade die landschaftlichen Gegensätze machen den Reiz vieler Touren aus. So auch am Schildenstein mit freundlich blühenden Almweiden an der Geißalm und rauem Felsgelände in der Wolfsschlucht. Das Schild, welches die Große Wolfsschlucht nur für Geübte empfiehlt, sollte durchaus ernst genommen werden. Überforderte Ausflügler, die den Anspruch unterschätzen und sich ängstlich an den Felsen festklammern, sind keine Seltenheit. Die Bergwacht ist in der Großen Wolfsschlucht immer wieder gefordert und leider bleiben selbst schwere Bergunfälle nicht aus. Es gibt eigentlich ausreichend Drahtseilsicherungen. Die Kletterstellen übersteigen den I. Grad nicht. Gefährlich ist der Steig besonders deshalb, weil es in der nordseitigen Wand nie wirklich trocken ist. Da häufig viel los ist, muss außerdem mit Steinschlag gerechnet werden. Wegbeschreibung zur Bergwanderung / Bergtour
Über die Geißalm zum Schildenstein: Beim großen Wanderparkplatz von Wildbad Kreuth über die Weißachbrücke und auf der anderen Seite sogleich rechts. Der befestigte Kiesweg macht einen Bogen um den Gebäudekomplex von Wildbad Kreuth, der sich am Hochufer hinter den Bäumen versteckt. Bei der Brücke über die Hofbauernweißach verteilen sich die Wege. Viele wenden sich nach Siebenhütten. Ich schlage dagegen die entgegengesetzte Tourrichtung vor. Dazu kurz rechts und nach nur wenigen Metern links in einen markierten Wanderweg abzweigen. Das ist nahe der Bushaltestelle Siebenhütten, die allerdings seltener angefahren wird. Der Weg wird schnell schmäler und steigt westwärts im Wald höher. Nach einer Biegung tritt man unvermittelt ins Freie und sieht bereits die Geißalm1. Bei der Alm wählt man den linken Ast, der am Waldsaum einen breiten Rücken hinaufführt. Rechts über die Königsalm wäre ein Umweg. Am Graseck2 oberhalb der Königsalm befindet sich ein schöner Aussichtspunkt mit Bank. Nun ist es nicht mehr weit. Der Wald geht langsam in die Latschenzone über. Schließlich gelangt man in den Schildensteinsattel, der an der Südwestseite des Schildensteins liegt. Von dort über losen Schotter und einfache Schrofen steil auf den Gipfel3.
Abstieg durch die Große Wolfsschlucht: Vom Gipfel wieder zum Schildensteinsattel zurück und dann nach Osten auf den Blaubergkamm zu, bis links der Steig in die Wolfsschlucht abzweigt. Hinter einem Buchenwäldchen beginnen die Felsen. Gleich am Anfang wird eine abschüssige, sandige Runse gequert. Ein Drahtseil hilft über diesen heiklen Part. Es folgen noch einige gesicherte Stellen in etwas lockerem und meist auch feuchtem Fels. Nach den letzten Stufen, die neben wunderbaren Gumpen und kleinen Wasserfällen vorbeiführen, steht man unten in der Großen Wolfsschlucht4. Zunächst wandert man noch recht romantisch im bzw. am Bachbett der Felsweißach, später auf einem Fahrweg über die Oberhofer-Weißachalm nach Siebenhütten5 hinaus. Von dort entlang der herrlichen Hofbauernweißach mit ihren einladenden Kiesbänken nach Wildbad Kreuth, wo wir auf den Hinweg treffen.
Anreise, Einkehr, Kartenmaterial
| Wildbad Kreuth
Bayerische Oberlandbahn über Holzkirchen Richtung Tegernsee. Vom Bahnhof Tegernsee mit dem Bus Richtung Kreuth. |
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| Vom Tegernsee kommend kurz vor Wildbad Kreuth auf der linken Seite oder noch ein Stück weiter am Parkplatz Siebenhütten beiderseits der Straße. |
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| Gegen Ende der Runde bei der Brotzeitstation in Siebenhütten oder in Wildbad Kreuth im historischen Gasthaus Altes Bad. |
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Alpenvereinskarte 7/1: Mangfallgebirge: Tegernsee, Schliersee (1:25 000)
Alpenvereinskarte BY 14: Mangfallgebirge Süd: Guffert, Unnütz, Juifen (1:25 000)
Alpenvereinskarte BY 13: Mangfallgebirge West: Tegernsee, Hirschberg (1:25 000)