Wamberg (1304 m) über Elmauer Alm
Winterwanderung von Klais nach Garmisch-Partenkirchen
Die Winterwanderung von Klais über die Elmauer Alm und den Wamberg nach Garmisch-Partenkirchen erweist sich als echte Genusstour. Klais liegt bereits relativ hoch, so dass man nur geringe Höhenmeter zu bewältigen hat. Die Wege sind größtenteils präparierten oder wenigstens gespurt und das Panorama ist einfach der Hammer.
Stand:

Der Wamberg ist ein niederer Höhenzug, der sich am Nordrand des Wettersteingebirges zwischen Partenkirchen und Klais erstreckt. Geologisch besteht der Bergrücken aus den weichen Partnachschichten. Diese erodieren zu eher rundlichen Bergen mit sanften Hängen, welche dadurch ideal zum Winterwandern sind.
Im Süden des Wambergs liegt ein bewaldetes Tal, das von der felsigen Kulisse des Wettersteinhauptkamms dominiert wird. Ein wunderbarer Anblick, den man während der Tour aus vollen Zügen genießen kann. Also unbedingt einen sonnigen Wintertag wählen.
Zu Füßen des Wambergs stehen die Schlösser Kranzbach und Elmau. Sie werden als Hotels genutzt. Schloss Kranzbach wurde 1915 in Anlehnung an den englischen Tudorstil erbaut, der wie viele alte Baustile im Historismus wieder in Mode kam. Aus derselben Zeit stammt das monumental wirkende Schloss Elmau.
Vom Stil her wollen beide nicht so recht in die alpine Postkartenidylle hineinpassen. Zu allem Überfluss wurden die Hotelanlagen in den letzten Jahrzehnten immer wieder um neue Gebäude, Parkplätze und Straßen erweitert. Dietmar Müller-Elmau, der Hauptgesellschafter von Schloss Elmau, machte sogar durch Schwarzbauten von sich reden. Im Winter wird das Ganze wenigsten vom Schnee etwas kaschiert.
Gegen Ende der Wanderung kommen wir beim Abstieg nach Partenkirchen durch das schmucke Kirchdorf Wamberg. Es hat sein historisches Ortsbild nahezu unverändert in die Moderne hinüber gerettet. Derartige Dörfer sind in Bayern inzwischen eine absolute Seltenheit.
Ursprünglich bestand Wamberg aus zwei Schwaigen. Das sind rein auf die Viehzucht ausgelegte Höfe. Im Spätmittelalter entwickelte sich daraus ein Weiler. Die heutige Kirche stammt aus der Barockzeit.
Tourcharakter und Schwierigkeit
Wie bereits angedeutet ist die Wamberg-Überschreitung eine in jeder Hinsicht einfache und gemütliche Winterwanderung. Wenn sich die weiße Pracht sehr hoch auftürmt, kann es nicht schaden, die Schneeschuhe mitzunehmen. Grödeln müssen auf jeden Fall in den Rucksack.
Lawinen oder sonstige alpine Gefahren sind kein Thema, weil die Route über flache Hänge und einen breiten Bergrücken führt.
Wegbeschreibung
Zum Schloss Kranzbach

Man läuft von Klais zunächst ein paar Hundert Meter Richtung Süden, bis rechts der Weg nach Schloss Kranzbach abzweigt. Dabei muss man nicht an der Straße entlang, sondern kann den Fußweg auf der Ostseite des Kranzbachs nehmen. Tafeln informieren dort über die Ortsgeschichte von Klais. Interessant ist ein gut erhaltenes Stück Geleisestraße der römischen Via Raetia, sofern dieses nicht vom Schnee überdeckt wird.
Am Ende der Römerstraße rechts wenden. Bald kreuzt der Wanderweg die Straße. Bis Schloss Kranzbach1 ist die Strecke noch recht schattig. Bei der Schlossanlage geht es dann aber ins Freie.
Elmauer Alm
Hinter Schloss Kranzbach wechselt man rechts auf den präparierten Winterweg zur Elmauer Alm. Dieser zieht sich gemächlich bergauf. Dabei auf die Beschilderung achtgeben und kurz vor der Alm scharf rechts halten. Geradeaus würde es nach Graseck gehen. Die Elmauer Alm2 steht auf einer großen Freifläche mit fantastischer Aussicht, insbesondere nach Osten zum Karwendel.
Zum Hohlen Ahorn
Von der Elmauer Alm folgen wir noch ein wenig dem Fahrweg, der schnell im Wald verschwindet. Bei der ersten Gabelung links halten. Rechts würde es auf der Nordseite am Wambergrücken vorbeigehen. Doch wir wollen natürlich oben drüber. Ungefähr 200 Meter danach aufpassen und spitz rechts auf einen untergeordneten Weg abzweigen. Spätestens ab da ist zwar nicht mehr präpariert, allerdings meistens gründlich gespurt. Nach kurzer Zeit taucht links die Lichtung Beim Hohlen Ahorn3 auf. Der uralte Baum dort ist innen tatsächlich völlig hohl.
Am Wamberg wachsen übrigens einige besonders prächtige Bergahorne, darunter auch der vermeintlich älteste und dickste Ahorn Deutschlands. Bei diesem kommen wir aber nicht vorbei.
Über den Wamberg

Nach Überqueren der Lichtung Beim Hohlen Ahorn wird bald der höchste Punkt am Wamberg4 erreicht. Der nur mäßig ausgeprägte, bewaldete Gipfel selbst ist so unscheinbar, dass man ihn kaum bemerkt. Trotz der Bäume hat man vom Wambergrücken eine gute Aussicht. Neben dem kompletten Wetterstein von der Zugspitze bis Mittenwald sieht man im Norden auch den Wank im Estergebirge, einen wundervollen Panoramaberg, der selbst im Winter leicht zu besteigen ist.
Auf einer Lichtung befindet sich ein sympathischer Rast- und Brotzeitplatz. Anschließend geht es langsam wieder bergab. Nach einiger Zeit kommt eine Kreuzung, bei der von der anderen Seite die Wanderer vom Eckbauer dazustoßen.Wer mag, könnte von da noch über den Eckbauer zur Partnachklamm wandern. Doch besser macht man das als eigene Tour, um für die spannende Klamm genug Zeit zu haben.
Nach Garmisch-Partenkirchen

Von der Einsattelung östlich der Eckbauernanhöhe steigen wir zum Ort Wamberg ab. Dabei bietet sich ein wunderschöner Blick über den Garmischer Talkessel bis zum Kramermassiv. Der Weg ist recht steil und kann bei hartgetrampeltem Schnee oder gar Vereisung unangenehm zu gehen sein. Von Wamberg5 verläuft dann ein flacher Winterwanderweg hinab nach Garmisch-Partenkirchen.
Unten kommt man zwischen dem Klinikum und dem Kainzenbad heraus. Am Klinikum gibt es eine Bushaltestelle. Eine weitere befindet sich links beim Skistadion. Oder man spaziert einfach neben der Partnach auf dem geologischen Lehrpfad Die Steine des Alpenraums bis zum Bahnhof. Weit ist es ja nicht mehr.