Steckenbergkreuz (1215 m) über Schleifmühlklamm
Winterglück bei Unterammergau
Der eigentliche Zielpunkt auf dieser ruhigen Wanderung von Unterammergau über den Steckenberg ist nicht der Gipfel selbst, sondern das nördlich vorgelagerte Steckenbergkreuz. Von dort genießt man die bessere Aussicht. Mit der Schleifmühlklamm gibt es unterwegs zudem noch eine spannende Schlucht zu erleben. Die perfekten Zutaten also für einen gelungenen Wintertag!
Stand:

Bekannt ist der Steckenberg vor allem als Unterammergauer Erlebnisberg. Doch man kann auf ihm auch ganz normal wandern. Erstaunlich, dass trotz der nahen Kolbensesselbahn, die an seiner Rückseite von Oberammergau zum Kolbensattel führt, kaum jemand über den Steckenberg läuft. So gibt es dort oben viel Ruhe, besonders natürlich im Winter. Eine echte Alternative zu der oftmals überlaufenen Winterwanderung auf das Pürschlinghaus.Das Kreuz steht beim Steckenberg wie gesagt weit unterhalb des Gipfels auf einem Vorsprung an der Nordseite.Vom Tal aus ist es gut erkennbar und wird nachts eindrucksvoll beleuchtet. Am Steckenbergkreuz endet der bezeichnete Weg, weshalb es spätestens ab da sehr einsam wird. Der Gipfel selbst ist unscheinbar und dicht bewaldet.
Immer wieder lohnen bei Unterammergau ist außerdem ein Besuch in der kleinen, überaus abwechslungsreichen Schleifmühlklamm, die das Bayerische Landesamt für Umwelt als wertvolles Geotop ausweist. Sie liegt direkt auf unserem Weg und kann normalerweise auch im Winter begangen werden. Die ehemaligen Wetzsteinbrüche oberhalb der Klamm wären zwar auch interessant, doch im Schnee gibt es da nicht so viel zu sehen.
Tourcharakter und Schwierigkeit
Solange man auf der beschriebenen Route bleibt, ist der Steckenberg technisch einfach. In der Schleifmühlklamm und auf dem Pürschlingweg kann es Probleme mit der Vereisung geben. Daher unbedingt die Grödeln einpacken.
Je nach Schneelage sind für die Überschreitung des Steckenbergs zudem Schneeschuhe empfehlenswert.
Zwischen dem Steckenbergkreuz und dem Kolbensattel sollte man nicht mit Spuren rechnen. Das macht aber nichts. Die Route lässt sich selbst bei viel Schnee ohne Weiteres finden. Vielleicht muss man stellenweise ein wenig aufpassen. Doch größere Verhauer sind auf jeden Fall unwahrscheinlich.
Wegbeschreibung
Durch die Schleifmühlklamm

Wir überqueren beim Bahnhof in Unterammergau die Deutsche Alpenstraße und die Ammer. Anschließend geht es der Pürschlingstraße folgend hinauf zum Parkplatz Pürschling1 neben der Schleifmühlenlaine.
Oberhalb des Parkplatzes zweigt bei der Kapelle der Wetzsteinmacher rechts der Weg in die Schleifmühlklamm ab. Diese sollte man sich nicht entgehen lassen, denn es gibt ein paar wirklich schöne Wasserfälle und Strudeltöpfe zu sehen. Zunächst informieren einige Tafeln über die Wetzsteinherstellung. Dann kommt die restaurierte, museal betriebene Schneiderla's Schleifmühle. Vorführungen finden im Winter allerdings nicht statt.
Hinter der Schleifmühle beginnt die eigentliche Schleifmühlklamm2. Der Steig ist gut gesichert. Bei Vereisung ist dennoch große Vorsicht geboten. Geologisch Interessierte werden feststellen, dass mehrere völlig unterschiedliche Gesteine aufgeschlossen sind, sofern der Schnee nicht alles verdeckt. Am oberen Ende gelangt man wieder an die Kiesstraße Richtung Pürschling.
Zum Steckenbergkreuz

Nach der Schleifmühlklamm muss man ein paar Meter links auf dem Pürschlingweg bergab. Dort ist das Steckenbergkreuz ausgeschildert.
Der Steig folgt zunächst einem deutlichen Rücken. Markierungen sind kaum zu sehen. Wenn der Steig in eine Forststraße mündet, noch kurz geradeaus weiter und dann auf einer Lichtung nach links wenden. An dieser Stelle kann man sich leicht vertun. Im Zickzack geht es nun stetig höher. Schon bald blitzt das Steckenbergkreuz3 zwischen den Bäumen hervor. Die letzten Meter sind ein wenig steil.
Kolbensattel via Steckenberg

Auf seiner Nordostseite bricht der Steckenberg steil ab. Entlang der Abbruchkante verläuft ein Zaun. Neben diesem Zaun stapfen wir vom Steckenbergkreuz durch eine Waldschneise weiter aufwärts. Nach einiger Zeit wird ein großer Kahlschlag passiert. Dahinter liegt der höchste Punkt4 des Steckenbergs, der beim Vorbeilaufen nicht wirklich auffällt.
Der Zaun knickt nun nach rechts und macht so praktischerweise auf den Richtungswechsel aufmerksam.
Bei der Bergwachthütte über dem Kolbensattel kommt nochmals ein kleinerer Kahlschlag. An der Hütte eher rechts halten und in wenigen Minuten zum zugebauten Kolbensattel5 hinab.
Von dort hat man einen wundervollen Blick über Oberammergau und hinüber zum markanten Kofel, der vom Kolbensattel aus über den Königssteig erreichbar ist.
Rückweg über das Langenthal
An der Südseite des Kolbensattels beginnt hinter einem Spielplatz mit Holzburg der breite Weg ins Langenthal. Diese Strecke wird gerade im Winter viel genutzt. Vorsicht, in diesem Bereich zweigt auch der Kofelsteig zum August-Schuster-Haus am Pürschling ab. Unten im Langenthal6 treffen wir wieder auf den Pürschlingweg. Statt des Pürschlingwegs nimmt man aber besser den etwas schmäleren Weg rechts, welcher den Pürschlingweg im Osten ein Stück weit abkürzt.