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  2. Pfaffenwinkel
  3. Klammspitzkamm

Steckenbergkreuz (1215 m) über Schleifmühl­klamm

Winterglück bei Unterammergau

Der eigentliche Zielpunkt auf dieser ruhigen Wanderung von Unter­ammergau über den Steckenberg ist nicht der Gipfel selbst, sondern das nördlich vorgelagerte Stecken­berg­kreuz. Von dort genießt man die bessere Aussicht. Mit der Schleifmühl­klamm gibt es unterwegs zudem noch eine spannende Schlucht zu erleben. Die perfekten Zutaten also für einen gelungenen Wintertag!
Stand:

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Steckenberg
Die Lichtungen am Steckenberg ermöglichen immer wieder schöne Ausblicke.

Bekannt ist der Steckenberg vor allem als Unter­ammer­gauer Erlebnisberg. Doch man kann auf ihm auch ganz normal wandern. Erstaunlich, dass trotz der nahen Kolben­sessel­bahn, die an seiner Rückseite von Ober­ammergau zum Kolbensattel führt, kaum jemand über den Stecken­berg läuft. So gibt es dort oben viel Ruhe, besonders natürlich im Winter. Eine echte Alternative zu der oftmals überlaufenen Winter­wanderung auf das Pürschlinghaus.Das Kreuz steht beim Steckenberg wie gesagt weit unter­halb des Gipfels auf einem Vor­sprung an der Nordseite.Vom Tal aus ist es gut erkennbar und wird nachts eindrucks­voll beleuchtet. Am Stecken­berg­kreuz endet der bezeichnete Weg, weshalb es spätestens ab da sehr einsam wird. Der Gipfel selbst ist unscheinbar und dicht bewaldet.

Immer wieder lohnen bei Unterammergau ist außerdem ein Besuch in der kleinen, überaus abwechslungs­reichen Schleifmühl­klamm, die das Bayerische Landesamt für Umwelt als wertvolles Geotop ausweist. Sie liegt direkt auf unserem Weg und kann normalerweise auch im Winter begangen werden. Die ehemaligen Wetz­stein­brüche oberhalb der Klamm wären zwar auch interessant, doch im Schnee gibt es da nicht so viel zu sehen.

Tourcharakter und Schwierigkeit

560 hm 10 km3:20 h

Anspruch ■■■■■■ WT3
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■

Solange man auf der beschriebenen Route bleibt, ist der Steckenberg technisch einfach. In der Schleifmühl­klamm und auf dem Pürschlingweg kann es Probleme mit der Vereisung geben. Daher unbedingt die Grödeln einpacken.
Je nach Schneelage sind für die Über­schreitung des Steckenbergs zudem Schneeschuhe empfehlenswert.

Zwischen dem Steckenbergkreuz und dem Kolbensattel sollte man nicht mit Spuren rechnen. Das macht aber nichts. Die Route lässt sich selbst bei viel Schnee ohne Weiteres finden. Vielleicht muss man stellenweise ein wenig aufpassen. Doch größere Verhauer sind auf jeden Fall unwahrscheinlich.

Wegbeschreibung

Durch die Schleifmühlklamm

Schleifmühlklamm
Die rötlichen Gesteine in der Klamm sind Radiolarite.

Wir überqueren beim Bahnhof in Unter­ammergau die Deutsche Alpenstraße und die Ammer. Anschließend geht es der Pürsch­ling­straße folgend hinauf zum Park­platz Pürschling1 neben der Schleifmühlen­laine.
Oberhalb des Parkplatzes zweigt bei der Kapelle der Wetz­stein­macher rechts der Weg in die Schleifmühl­klamm ab. Diese sollte man sich nicht entgehen lassen, denn es gibt ein paar wirklich schöne Wasserfälle und Strudel­töpfe zu sehen. Zunächst informieren einige Tafeln über die Wetz­stein­herstellung. Dann kommt die restaurierte, museal betriebene Schneiderla's Schleifmühle. Vorführungen finden im Winter allerdings nicht statt.
Hinter der Schleifmühle beginnt die eigentliche Schleifmühl­klamm2. Der Steig ist gut gesichert. Bei Vereisung ist dennoch große Vorsicht geboten. Geologisch Interessierte werden fest­stellen, dass mehrere völlig unter­schiedliche Gesteine aufge­schlossen sind, sofern der Schnee nicht alles verdeckt. Am oberen Ende gelangt man wieder an die Kiesstraße Richtung Pürschling.

Zum Steckenbergkreuz

Teufelstättkopf
Blick vom Steckenbergkreuz zum Teufelstättkopf. Links ist ein Teil des Sonnenberggrats zu sehen.

Nach der Schleifmühlklamm muss man ein paar Meter links auf dem Pürschling­weg bergab. Dort ist das Stecken­berg­kreuz ausgeschildert.
Der Steig folgt zunächst einem deutlichen Rücken. Markierungen sind kaum zu sehen. Wenn der Steig in eine Forststraße mündet, noch kurz geradeaus weiter und dann auf einer Lichtung nach links wenden. An dieser Stelle kann man sich leicht vertun. Im Zickzack geht es nun stetig höher. Schon bald blitzt das Stecken­berg­kreuz3 zwischen den Bäumen hervor. Die letzten Meter sind ein wenig steil.

Kolbensattel via Steckenberg

Laber und Kofel
Aussicht vom Kolbensattel über Oberammergau. Der Zacken rechts ist der Kofel. Dahinter liegt die Labergruppe.

Auf seiner Nordostseite bricht der Stecken­berg steil ab. Entlang der Abbruchkante verläuft ein Zaun. Neben diesem Zaun stapfen wir vom Stecken­berg­kreuz durch eine Wald­schneise weiter aufwärts. Nach einiger Zeit wird ein großer Kahl­schlag passiert. Dahinter liegt der höchste Punkt4 des Steckenbergs, der beim Vorbei­laufen nicht wirklich auffällt.
Der Zaun knickt nun nach rechts und macht so praktischer­weise auf den Richtungs­wechsel aufmerksam.
Bei der Bergwachthütte über dem Kolben­sattel kommt nochmals ein kleinerer Kahl­schlag. An der Hütte eher rechts halten und in wenigen Minuten zum zugebauten Kolben­sattel5 hinab.
Von dort hat man einen wundervollen Blick über Oberammergau und hinüber zum markanten Kofel, der vom Kolbensattel aus über den Königssteig erreichbar ist.

Rückweg über das Langenthal

An der Südseite des Kolbensattels beginnt hinter einem Spielplatz mit Holzburg der breite Weg ins Langenthal. Diese Strecke wird gerade im Winter viel genutzt. Vorsicht, in diesem Bereich zweigt auch der Kofelsteig zum August-Schuster-Haus am Pürschling ab. Unten im Langenthal6 treffen wir wieder auf den Pürschling­weg. Statt des Pürschlingwegs nimmt man aber besser den etwas schmäleren Weg rechts, welcher den Pürschling­weg im Osten ein Stück weit abkürzt.