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Seekarkreuz (1601 m)

Schneeschuhtour über die Lenggrieser Hütte

An schönen Wintertagen begegnen einem auf dem Weg zur ganzjährig bewirt­schafteten Lenggrieser Hütte zahlreiche Skitourengeher, Rodler und Schneeschuh­wanderer. Höhepunkt des Tages ist für viele das nahe Seekarkreuz mit seinem herrlichen Rundblick über den Isarwinkel und die Tegernseer Berge.
Stand:

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Seekarkreuz
Auf- und Abstieg verlaufen über den Westgrat.

Die rustikale Lenggrieser Hütte mit ihren regionalen Köstlichkeiten ist ein bekannter Anziehungspunkt für Wintersportler. Sie liegt eingebettet in eine beschauliche Landschaft am Rande eines Karkessels. Bereits von der Hütte hat man eine gute Fernsicht nach Süden.
Mehrere wintertaugliche Wege führen hinauf zur ihr, so dass sich eine abwechslungsreiche Rundtour ergibt.
Wichtigstes Gipfelziel von der Lenggrieser Hütte ist das selbst im Winter manchmal recht über­laufene Seekarkreuz. Besonders Ausdauernde schaffen es vielleicht auch zum Schönberg.

Tourcharakter und Schwierigkeit

920 hm 17 km5:30 h

Anspruch ■■■■■■ WT3
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■

Zur Lenggrieser Hütte gibt es unterschiedlich schwierige Aufstiegswege. Am einfachsten ist der Fahrweg (Seekarstraße). Spätestens aber der Hütte braucht man meistens die Schnee­schuhe, weil an der Nordseite doch oft ganz ordentlich Schnee liegt. Für völlig unerfahrene Schneeschuhgeher eignet sich das Seekarkreuz eher weniger. Denn es geht teilweise durch recht abschüssige Hänge. Kondition braucht man ebenfalls.

Bis zur Lenggrieser Hütte ist die Lawinengefahr in der Regel gering. Aber Vorsicht bei Tau­wetter. Dann können im Bereich des Sulzer­steigs und des Grasleiten­steigs Gleitschnee­lawinen auftreten – und das trotz Bewaldung. Derart steil ist das Gelände! Bei unsicherer Lage besser auf die Seekarstraße ausweichen.
Der Gipfelanstieg zum Seekarkreuz erfordert in jedem Fall sichere Bedingungen. Ganz oben am Seekarkreuz muss außerdem auf Wechten achtgegeben werden.

Wegbeschreibung

Nach Hohenburg

Wir beginnen mit dem Anmarsch von Lenggries nach Hohenburg. Dazu auf der Bahnhofstraße die paar Meter bis zur Karwendelstraße vorlaufen und dann nach rechts aus dem Dorf hinaus. Man muss nicht an der Hauptstraße entlang, sondern kann den von Alleebäumen gesäumten Fußweg zum Kalvarienberg nutzen. Unterhalb des Kalvarienbergs wendet man sich links und gelangt so hinten herum zu Schloss Hohenburg1.
In der prächtigen Schlossanlage ist eine Schule untergebracht. Vom Vorgängerbau, der Hohenburg, existieren nur noch wenige Mauerreste. Sie liegt auf der Anhöhe direkt östlich des Schlosses.

Lenggrieser Hütte über Sulzersteig

Seekaralm
Die Mulde mit der Seekaralm in der Mitte und der Lenggrieser Hütte ganz links. Im Hintergrund ist die Benediktenwand­gruppe zu sehen.

Von Hohenburg geht es wie beschildert auf einem Sträßchen ostwärts ins Hirschtal. Das Sträßchen nähert sich nach zwei Kilometern bei der Winterstube2 dem Hirschbach, während das Tal zusehends enger wird. Schließlich zweigt rechts der Weg zur Lenggrieser Hütte ab. Nicht geradeaus zum Hirschtalsattel weitergehen!
Bald darauf hat man die Wahl zwischen der Seekarstraße3, die als Winter­wanderweg präpariert wird, und dem steilen, manchmal vereisten Sulzersteig4. Für den Sulzersteig werden evtl. bereits Schnee­schuhen oder Grödeln benötigt. Er trifft oben, kurz vor der Lenggrieser Hütte, wieder auf den gemütlichen Winterwanderweg.

Seekarkreuz

Seekarkreuz
Aufstieg von der Seekaralm zum Seekarkreuz.

Passen die Verhältnisse, steigt man am Ende des Sulzersteigs von der Seekaralm5 gleich direkt durch den freien Nordwesthang mit seinen verstreut stehenden Fichten auf. Bei erhöhtem Lawinenrisiko erst zur Lenggrieser Hütte und wie beschildert über den bewaldeten Rücken empor. Oben das letzte Stück vom südlichen Vorgipfel zum Hauptgipfel etwas links des oft überwechteten Grats halten.
Vom Seekarkreuz6 bietet sich ein eindrucks­volles Panorama. Im Norden liegen der Fockenstein und Geierstein, die sich auch im Winter überschreiten lassen, im Süden Roß- und Buchstein, um die es eine schöne Schneeschuh­route gibt.

Beim Abstieg zur Lenggrieser Hütte7 wählt man dann wieder eine der beiden beschriebenen Varianten. Bei ausreichend Schnee ist diejenige im Freien die genussvollere.

In der kesselförmigen Karmulde der Seekaralm lag früher ein See, der auch in alten Karten verzeichnet ist. Obwohl er inzwischen verlandet ist, sind seine Umrisse auf Satelliten­fotos noch gut zu erkennen, weil das Gras im sumpfigen Boden eine andere Färbung aufweist. Mehr Info

Rückweg über den Grasleitensteig

Grasleitensteig
Der Grasleitensteig quert teils steiles, lawinen­gefährdetes Gelände.

Leider wurde der Grasleitensteig8 durch die steile Grasleite nordwestlich der Lenggrieser Hütte zum Teil unter einer Forststraße begraben. Im Winter ist er dennoch empfehlenswert.Im Sommer bevorzuge ich den unmarkierten Pfad über Grasleitenkopf und Grasleitenstein. Wenn mäßig Schnee liegt, ist dieser prinzipiell auch im Winter möglich. Aber Vorsicht, es kam dort schon zu Bergwachteinsätzen.Der Grasleitensteig verlässt die Lenggrieser Hütte nach Westen und mündet wie gesagt in eine Forststraße. Diese biegt später links nach Fleck ab und gibt den Grasleitensteig wieder frei, der die nördliche Richtung beibehält. Unten geht es etwas hatschert über Tradln und Mühlbach zurück nach Hohenburg.