Lainbachfall und Sonnenspitz (1269 m)
Eisiger Hochwinter am Kochelsee
Im Februar, wenn der Schnee am höchsten liegt und die Temperaturen ihren Tiefstpunkt erreichen, genügt für einen gelungenen und stillen Bergtag oft ein kleiner Voralpengipfel wie der Sonnenspitz. Hoffentlich macht er seinem Namen alle Ehre, damit es eine strahlende Gipfelrast mit Blick auf den glitzernden Kochelsee wird!
Auf dem Sonnenspitz, nördlich des wuseligen Jochbergs, begegnen einem schon im Sommer wenig Gleichgesinnte. Und so ist es auf ihm in der kalten Jahreszeit erst recht ruhig. Allenfalls der gefrorene Lainbachfall zieht ein paar Spaziergänger an.
Von den drei Kocheler Zustiegsvarianten empfiehlt sich im Hochwinter meistens die Forststraße. Der Steig am Kienstein vorbei ist bei viel Schnee etwas zu schroff und der über die Geißalm und das Graseck bereits im Sommer anspruchsvoll genug. Eine kleine Herausforderung gibt es trotzdem, denn die letzte Passage zum Gipfel ist recht steil und nicht unbedingt etwas für Schneeschuhneulinge. Apropos Schneeschuhe, auf dieser Höhe sind sie nur im tiefsten Winter wirklich sinnvoll.
Da man sich fast ausschließlich in dichtem Wald bewegt, besteht kaum Lawinengefahr. Allerdings ist auch die Aussicht bis zuletzt versperrt. Erst vom Gipfel erblickt man den Kochelsee sowie mit Jochberg, Herzogstand und Heimgarten das Herz der Münchner Hausberge. Wegbeschreibung zur Schneeschuh- / Winterwanderung
Lainbachfall: Der alte, recht überschaubare Ortskern von Kochel befindet sich westlich des Bahnhofs. Beim zentralen Schmied-von-Kochel-Platz nach dem Denkmal links in die Kalmbachstraße und an der Gabelung vor Polizei und BRK rechts. Am Waldrand hinten beginnt bei einem Anwesen ein etwas angestaubter Vogellehrpfad1, der auch Richtung Lainbachfall verläuft. Die Forststraße links wäre eine Idee länger. Wir halten uns an den Abzweigungen stets rechts und gelangen in einer knappen halben Stunde zum Wasserfall2. Eine Holzbrücke überquert dort den Bach. Drüben neben netten Kaskaden bergab. Langsam wird der Wasserlauf flacher und es geht wieder auf seine rechte Seite. Kurz vor den Häusern der Siedlung am Lainbach kommt man an die alte, steinerne Zimmermoosbrücke3.
Auf den Sonnenspitz: Die Zimmermoosbrücke ist der eigentliche Startpunkt zum Sonnenspitz. Es gelten vorerst die Wegweiser für Jochberg und Rabenkopf. Man wechselt auf die andere Seite des Lainbachs und folgt der Forststraße mit ihren weiten Schleifen.Es gibt Abkürzer, die aber von Ortsunkundigen, falls nicht gespurt ist, im Schnee schlecht zu finden sind. Der zweite Abkürzer bringt ohnehin keinen Zeitvorteil.An der zweiten Kehre befindet sich ein Holzlagerplatz4. Bei sehr wenig Schnee könnte man dort den Steig am Kienstein vorbei nehmen. Noch einige Kurven weiter zweigt an einem Rechtsbogen erneut ein Weg zum Sonnenspitz ab. Das ist unserer. Er ist beschildert und zunächst relativ breit. Mäßig ansteigend quert er nach Westen, wo er sich später mit dem erwähnten Steig vom Kienstein vereint. Anschließend auf schmaler, im Schnee kaum erkennbarer Spur in kurzen Serpentinen steil bergauf zum Gipfel5.
Abstieg: Zunächst auf dem Hinweg zurück. Unten an der Zimmermoosbrücke wendet man sich diesmal links zum Ort hin. Bei den ersten Häusern gibt es einen kleinen Parkplatz. An diesem rechts und auf der Alten Straße ins Zentrum von Kochel, das ja schon bekannt ist.
Anreise, Einkehr, Kartenmaterial
| Kochel am See
Bahnverbindung aus Richtung Tutzing sowie Busverbindungen von Murnau am Staffelsee, Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz. |
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| Am Bahnhof von Kochel oder am Ende der Alten Straße nahe der Zimmermoosbrücke. |
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| Nur in Kochel möglich. Meine Lieblingslokalität ist das Stubencafé zum Giggerer in der Kalmbachstraße direkt neben dem Rathaus. |
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Alpenvereinskarte BY 11: Isarwinkel, Benediktenwand (1:25 000)
Kompass Wanderkarte WK 7: Murnau, Kochel: Das blaue Land rund um den Staffelsee (1:50 000)
Kompass Wanderkarte WK 179: Pfaffenwinkel: Schongau, Weilheim i. OB (1:50 000)