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Hohe Bleick (1638 m) und Niederbleick

Stille Schneeschuhtour in den Trauchbergen

Diese Winterwanderung von Trauchgau über die Niederbleick und die Hohe Bleick nach Altenau führt mitten durch die einsamen Trauchberge. Ein wenig weit ist die Strecke zwar schon, dafür aber umso idyllischer, besonders wenn frischer Neuschnee die Landschaft verzaubert.
Stand:

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Trauchberge
Gut, dass der Weg zur Hohen Bleick regelmäßig ausgeschildert ist, denn die Trauchberge sind sehr weitläufig und unübersichtlich.

Die unscheinbaren, hügeligen Trauchberge gehören zur Flyschzone, die sich in den Bayerischen Alpen zwischen den kalkalpinen Bergen und der Molasse des Alpenvorlands erstreckt. Typischer­weise bildet der Flysch durch seine Tendenz talwärts zu fließen keine markanten Gipfel aus. Rutschungen sind häufig, die Gräben oftmals tief eingeschnitten und die Hänge stark zerfurcht. Der Name Bleick könnte damit zusammen­hängen, denn kahle, wald­freie Stellen, wie sie beispiels­weise durch Murenabgänge entstehen, werden Blaiken genannt.

Wegen der vielen Forstwege und der dichten Bewaldung scheinen die Trauchberge zum Wandern auf den ersten Blick eher mäßig attraktiv zu sein. Für den Sommer mag das durchaus stimmen, doch im Winter hat das auch seine Vorteile. Die Orientierung fällt auf den breiten Wegen leichter und der Wald schützt vor Lawinen.Letztlich macht vor allem die Abgeschiedenheit den Reiz der Trauchberge aus.Man muss es allerdings auch mögen, dafür stundenlang durch den Winterwald zu stapfen. Nur vereinzelt trifft man auf Gleichgesinnte, die am ehesten von Unternogg aus aufsteigen. Die hier beschriebene Durchquerung von Trauchgau bei Halblech nach Altenau ist die absolute Ausnahme. Den meisten ist sie wohl zu anstrengend oder von der An- und Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu umständlich.

Tourcharakter und Schwierigkeit

850 810 hm 20 km6:20 h

Anspruch ■■■■■■ WT2
Kondition ■■■■■
Orientierung ■■■■■■
Für die Durchquerung der weitläufigen Trauchberge benötigt man viel Ausdauer. Da die Wege im Winter wie gesagt nicht gerade überlaufen sind, ist mit Spurarbeit zu rechnen. Schneeschuhe können hilfreich sein.
Die Beschilderung reicht aus. Allenfalls die Abschnitte abseits der Forststraßen benötigen etwas Aufmerksamkeit. Verlaufen sollte man sich in den Trauchbergen allerdings besser nicht. Deshalb zur Sicherheit auf jeden Fall das GPS-Gerät mitnehmen.

Wegbeschreibung

Von Trauchgau in die Trauchberge

Der erste Orientierungspunkt in Trauchgau ist die Kirche. Schon im Ort sind der Trauchberg und die Hohe Bleick überall ausgeschildert. Die abschreckenden Zeitangaben sind zumindest bei Schnee durchaus realistisch.
Auf der Austraße geht es aus dem Dorf hinaus. Nach dem Kieswerk halten wir uns dann erst einmal längere Zeit geradeaus, während der Hohe Trauchberg langsam näher rückt. Schließlich taucht der Weg in den Wald ein und passiert gemächlich ansteigend einen Bildstock und eine winzige Jagdhütte. Wenig später kommt rechts die Abzweigung Richtung Grüble und Wolfskopf, was eine gute Alternative für eine kürzere Tour wäre.

Zur Hohen Bleick

Bleickhütte
Zwischen Hoher Bleick und Niederbleick steht die winzige Bleickhütte.

Trotz einiger Gabelungen gibt es am Hohen Trauchberg keine Orientierungs­probleme. Es stehen überall Wegweiser. Bei einer Doppelkehre aufpassen, weil die Wanderroute gleich danach rechts auf einen steilen Steig wechselt. Dieser stellt die Verbindung zur nächsthöheren Forststraße her. Wir erreichen sie auf der Anhöhe beim so genannten Vorderanwurf1.
Mit geringem Höhenverlust führt der Weg vom Vorderanwurf dann unterhalb des Schwarzecks vorbei und steuert direkt auf die Hohe Bleick zu. Der Wald zieht sich etwas zurück. Das letzte Stück in den Sattel bei der Bleickhütte wird nochmals anstrengender. Von dort sind es nur mehr wenige Minuten bis zum Gipfel der Hohen Bleick2.

Abstieg nach Unternogg

Lähnbachhütte
Ein beliebter Rastpunkt – die Lähnbachhütte zwischen Hoher Bleick und Unternogg.

Von der Hohen Bleick müssen wir als Erstes wieder hinab zur Bleickhütte. Anschließend statten wir der nördlich vorgelagerten Niederbleick3 einen Besuch ab. Beim Kreuz der Niederbleick schwenkt die Route rechts in den Wald. Anfangs ist es ein wenig steil. Der Rücken flacht aber bald ab. Hinter der Lichtung am Anwurfplatz links halten und durch den Hang des Kleinwild­feuerbergs queren. Der Steig ist auch mit viel Schneeauflage gut erkennbar und biegt nach einem halben Kilometer westwärts zur Lähnbachhütte4.
Bei der Lähnbachhütte ist leider der schönste Abschnitt schon zu Ende. Immerhin kommt man auf der hatscherten Forststraße schnell voran. Ab der Saulochhütte kann sie sogar geräumt sein.
Unten beim Parkplatz Unternogg rechts wenden, über die Halbammer und auf der Königsstraße nach Unternogg5. Im dortigen Forsthaus verweilte König Ludwig II. gelegentlich auf seinen Fahrten in die Halbammer, wo er weit hinten im Tal die Abgeschiedenheit in einer einfachen Hütte genoss.

Nach Altenau

Von Unternnogg bis Altenau gibt es zur Straße leider keine Alternative. Wenigstens fahren auf ihr nur wenige Autos. An der Mayersäge wird die Ammer gekreuzt. Kurz danach kann man rechts auf einen Fußweg ausweichen, der direkt nach Altenau hineinführt. In Altenau geht es an der Kirche vorbei und durch die Bahnunterführung zum Bahnhof. Die Bushaltestelle befindet sich weiter östlich an der Bundesstraße.