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Schneeschuhwandern um Roß- und Buchstein

Wintertraum am Tegernsee

Die Hochplatte ist ein klassisches Winterziel in den Tegernseer Berge. Ihre günstige Lage ermöglicht variantenreiche Schneeschuh­wanderungen. Das Nonplusultra stellt dabei die komplette Umrundung von Roß- und Buchstein dar, wobei hierfür eine ordentliche Portion Ausdauer vorausgesetzt werden muss.
Stand:

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Roß- und Buchstein
Der linke Gipfel ist der Buchstein, der rechte der Roßstein.

Das Gebiet um Roß- und Buchstein liegt Mitten im Herzen der Tegernseer Berge und eignet sich perfekt für Winter­aktivitäten aller Art. Mit der ganzjährig geöffneten Buchsteinhütte steht ein beliebter Stützpunkt zur Verfügung, auf dem sich all die Winterwanderer, Rodler, Skitourengeher und Schneeschuh­läufer zur gemütlichen Einkehr treffen.
Das naheliegendste Ziel zum Schneeschuh­wandern ist die Hochplatte oder auch der Sonnberg auf der Südseite. Zusammen genommen ergeben diese eine aussichtsreiche, recht anstrengende Rundtour um das Zweigespann von Roß- und Buchstein.

Die südseitige Route auf Roß- und Buchstein apert übrigens selbst mitten im Winter gerne aus, so dass bei guten Bedingungen eine Winterbesteigung durchaus möglich wäre. Man sollte sich darauf jedoch nicht versteifen.

Tourcharakter und Schwierigkeit

1260 hm 19 km7:10 h

Anspruch ■■■■■■ WT3
Kondition ■■■■■
Orientierung ■■■■■■

Die Schneeschuhtour um Roß- und Buchstein verlangt jede Menge Ausdauer, aber auch etwas Routengespür und eine solide Technik im steilen Gelände.
Immerhin ist meistens gespurt, weil in der Gegend eigentlich immer viele Wintersportler unterwegs sind.

Riskante Bereiche bei Lawinengefahr sind insbesondere der Hang unterhalb der Roßsteinalm sowie die Senke zwischen dem Buchstein und der Sonnbergalm. Bei hoher Schneelage können diese schnell zum Lawinentrichter werden, da gleich von mehreren Seiten Gefahr droht.

Wegbeschreibung

Von Klamm ins Schwarzenbachtal

Der übliche Startpunkt ins Gebiet von Roß- und Buchstein ist der Wanderparkplatz in Klamm. Von dort führt ein viel begangener Weg ins Schwarzenbachtal. Man folgt dabei entweder dem präparierten Fahrweg oder nimmt den Fußweg links des Schwarzenbachs.

Alternative von Kreuth über den Leonhardsteinsattel

Angesichts der ungünstigen Busverbindung nach Klamm ist bei einer Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Kreuth als Ausgangspunkt zu bevorzugen. Dies bedeutet allerdings 400 Höhenmeter mehr als von Klamm aus.
Los geht es bei der Riedlerbrücke in Kreuth. Die Route ins Schwarzenbachtal ist beschildert. Neben einem kleinen Skilift wandert man zum Waldrand hinauf. Der Weg wird bald schmäler und macht einen Schlenker nach Süden, bevor er die verlassene Duslaualm1 passiert. Ab da bei langsam abnehmender Steigung unter der Nordseite des Leonhardsteins entlang. Im Winter verschwindet der Steig oft völlig unter dem Schnee. Doch das ist egal, weil er konsequent nach Westen verläuft. Im Leonhardstein­sattel2 zweigt links der Steig zum Leonhardstein ab. Gleich danach treffen wir auf eine Forststraße, die uns hinab ins Schwarzenbachtal bringt.

Sonnberg aus dem Schwarzenbachtal

Buchstein
Der Buchstein macht von Osten eine ordentliche Figur.

Kurz vor der Lichtung der Schwarzentennalm beginnt links der Weg zur Buchsteinhütte. Wenige Meter bachabwärts befindet sich dort übrigens ein sehenswerter Wasserfall3. Der Fahrweg zur Buchsteinhütte kann mehrmals über den meist gespurten Sommerweg abgekürzt werden. Wir steigen aber nicht bis zur Buchsteinhütte auf, sondern zweigen auf halber Strecke links auf einen anderen Fahrweg ab.Die direkte Route zur Hochplatte würde von der Buchsteinhütte über die Roßsteinalm führen. Das letzte Stück zu den Hütten der Roßsteinalm ist aber derart steil, dass man sich bergauf sehr mühen muss.Zunächst geht es auf dem breiten Fahrweg gemütlich ansteigend in einem Bogen um die Ostseite des Buchsteins herum. An der Materialseilbahn der Sonnbergalm verlässt man dann die Ausbaustrecke und kürzt geradewegs Richtung Westen ab. Ein kleiner Graben bzw. Bach dient nun als Orientierungshilfe. Nach 200 Metern kreuzen wir den Endpunkt des Fahrwegs. Anschließend im Freien nicht links zum Sonnbergalm Hochleger, sondern einfach geradeaus den Sonnbergsattel4 ansteuern. Oben steht der so genannte Brotzeitstein, ein auffälliger, mehrere Meter hoher Monolith. Der Sonnberg liegt wenige Schritte links des Sattels.

Hochplatte über die Roßsteinalm

Roßsteinalm
Manchmal versinken die Hütten der Roßsteinalm fast ganz unter den Schneeverwehungen.

Auf der anderen Seite des Sonnbergsattels stapft man bei mäßigem Höhenverlust am Roßstein vorbei Richtung Roß­steinalm. Deren Hütten versinken oft bis zu den Dächern im Schnee. Normalerweise wird der Schnee aus diesen exponierten Kamm­lagen vom Wind weggeblasen und in Mulden und Rinne verfrachtet, doch die Hütten wirken wie ein Schneefang.
Die Hochplatte5 ist währenddessen schon die ganze Zeit zu sehen und von der Roßsteinalm aus reine Formsache.Wer eine sehr gute Kondition besitzt, könnte über die Amperthal­alm, das Mariaeck und die Rauhalm weiter zum Seekarkreuz wandern. Die Strecke ist wunderschön. Allerdings hat man am Schluss einen weiten Hatscher bis zum Bahnhof Lenggries.

Im Gegensatz zum Boden, der einen ebenen Bereich meint, wird Platte für mäßig steile Abhänge verwendet, die weder stark zerfurcht noch gebogen oder gestuft sind, also an eine schräg gestellte Platte erinnern. Mehr Info

Abstieg zur Buchsteinhütte

Der Hang unterhalb der Hütten der Roßsteinalm ist sehr steil, flacht jedoch schnell ab. Bei nicht zu hartem Schnee macht der Abstieg richtig Spaß. Nun wird auch klar, warum die entgegengesetzte Tourrichtung nicht vorteilhaft gewesen wäre. Sobald die Bäume zunehmen, taucht die Buchsteinhütte6 auf. Hinter der Hütte wird wieder der Hinweg erreicht.