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Hochplatte und Eichelberg (1068 m)

Schneeschuhtour bei Bayerisch Gmain

Diese ruhige kleine Winterrunde im Lattengebirge führt von Bayerisch Gmain auf die Hochplatte und weiter zum Eichelberg. Trotz der geringen Höhe bietet die Wanderung dank der offenen Kiefern­wälder einige unerwartet schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge.
Stand:

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Eichelberg
Aussichtspunkt mit Rastbank am Eichelberg. So macht die Pause Spaß.

Im Winter erweist sich die zerklüftete Nordseite des Lattengebirges als ziemlich sperriges Gebiet zum Wandern. Eine Ausnahme bildet da die Hochplatte und mit etwas Umsicht kann die Tour noch bis zum Eichelbergsattel verlängert werden.
Die hier vorgeschlagene Route verläuft größtenteils durch lichte Schneeheide-Kiefernwälder, wie sie für das Lattengebirge typische sind. Dass diese eigentlich eher seltene Wald­gesellschaft im Lattengebirge so gut gedeiht, hängt mit den vielen trockenen, föhnexponierten und sonnigen Fels­standorten zusammen. Dort können sich Kiefern gegenüber den schneller wachsenden Fichten und Tannen durchsetzen. Da Kiefern viel Abstand zueinander halten, sind diese Wälder besonders schön zum Wandern. Der Schnee hält sich darin nie lange und gibt bereits zeitig im Frühjahr einen Teppich aus blühender Schneeheide frei.

Tourcharakter und Schwierigkeit

550 hm 6 km2:40 h

Anspruch ■■■■■■ WT4
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■

Auch wenn die Strecke überwiegend einfach ist, gibt es doch ein paar steile und sogar ausgesetzte Stellen, vor allem auf dem letzten Stück zum Eichelbergsattel.
Je nach Schneelage kann die Orientierung die ein oder andere Frage aufwerfen. Mit Spuren sollte man jedenfalls nicht unbedingt rechnen, weil dort im Winter nur selten Wanderer unterwegs sind.
Außerdem die Lawinengefahr im Auge behalten! Nach starken Schneefällen oder bei Tauwetter besser einige Tage abwarten, bis sich die Hänge entladen haben. Durch die lockeren Kiefernwälder mit ihrem langen flachgedrückten Lahnergras am Boden kann der Schnee nämlich nahezu ungehindert abgleiten.

Wegbeschreibung

Hochplatte

Aussichtskanzel
Blick von der Aussichtskanzel in den zerklüfteten Alpgartengraben, umrahmt von Dreisesselberg, Hochschlegel und Predigtstuhl.

Vom Bahnhof in Bayerisch Gmain sind es nur wenige Minuten zum Wanderzentrum1, wo viele Wege ins Lattengebirge starten. Wir bleiben kurz auf der Hauptroute neben der Rodelbahn und folgen dann den Schildern des Hochplatten-Rundwegs nach links. Sie leiten uns zu einem Steig, der den kompletten Nordhang der Hochplatte quert.
Hinauf zum Gipfel existieren mehrere Alternativen. Ich empfehle an der zweiten Abzweigung rechts diejenige über die Aussichtskanzel2 zu nehmen. Der Steig schwingt sich anfangs ziemlich steil empor. Von der Aussichtskanzel hat man einen tollen Blick in das wilde Tal des Alpgartens. Anschließend geht es gemütlich über den flachen, mit Kiefern bewachsenen Rücken der Hochplatte zu ihrem höchsten Punkt3.

Erweiterung zum Eichelberg

Eichelbergsattel
Im Sommer ist der Eichelbergsattel nur eine Zwischenstation – im Winter ist hier normalerweise Schluss.

Der Hochplatten-Rundweg führt vom Gipfel in eine kleine Einsattelung an der Südseite. Von da gibt es sowohl rechts als auch links eine Abstiegs­möglichkeit. Wer dagegen noch Lust auf mehr hat, kann weiter Richtung Eichelberg aufsteigen. Der Rücken ähnelt demjenigen der Hochplatte. Nach einiger Zeit weicht der Weg dem felsigen Kamm des Eichelbergs aus. Diese Passage ist ausgesetzt. Wer abrutscht, kann tief fallen. Auf einem Absatz steht eine Bank. Das ist der beste Aussichtspunkt für heute. Die Querung endet am Eichelbergsattel4.

Rückweg

Im Winter muss davon abgeraten werden, vom Eichelberg durch das unübersichtliche und lawinengefährdete Gelände zum Weißbach abzusteigen. Die Strecke ist überdies schattig, so dass wir am besten auf dem Hinweg zurückzuwandern. Von der Einsattelung vor der Hochplatte kann man dann zur Abwechslung westlich oder östlich um die Hochplatte herum, wobei die westliche Variante leichter zu finden ist. Sie verläuft durch einen Graben und schlängelt sich dann einen steilen Hang zum Wappach hinab. Neben dem Bach geht es auf einem breiten Weg zurück zum Wanderzentrum.