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Geroldsee, Barmsee und Grubsee

Zauberhafte Winterwanderung bei Klais

Geroldsee, Barmsee und Grubsee liegen im Südosten des Ester­gebirges zwischen Krün und Klais. Die drei charmanten Seen lassen sich zu einer gemütlichen Winter­wanderung verbinden. Besonders der Barmsee sorgt dabei für Begeisterung, weil er einen freien Blick auf das tief verschneite Karwendel erlaubt.
Stand:

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Barmsee
Der Barmsee ist einer der schönsten Seen im Werdenfelser Land.

Die Mulden von Geroldsee, Barmsee und Grub­see dürften teilweise wenn nicht gar vollständig vom Isar-Gletscher geschaffen worden sein. Geroldsee und Grubsee sind relativ flach und auch der immerhin 30 Meter tiefe Barmsee weist sehr flache Ufer­bereiche auf. Am Gerold­see und Barmsee entwickelten sich dadurch große, verschilfte Verlandungs­zonen. Der Grubsee wäre wohl schon völlig verlandet, hätte man ihn nicht aufgestaut.
Über den Barmsee erzählte sich die einhei­mische Bevölkerung, dass sein Wasser unter­irdisch zur Kuhflucht­quelle fließen würde. Obwohl das natürlich allein schon wegen der Höhen­verhältnisse ausge­schlossen ist, besitzt der See an seiner felsigen Nordwest­seite tatsächlich einen zum Teil unter­irdischen Abfluss. Die Stelle bleibt angeblich stets eisfrei. Aus dem Geroldsee fließt dagegen überhaupt kein Bach ab, der Grubsee entwässert in den Barmsee.

Das Wasser der Seen gilt als sehr sauber und klar. Im Sommer wärmen sie sich schnell auf, was viele Badegäste anlockt. Bei Minusgraden frieren sie relativ rasch zu.
Am reizvollsten ist die Winterwanderung, solange der Barmsee noch weitgehend eisfrei ist und sich das Karwendel darin spiegeln kann.

Der Barmsee hat seinen Namen vermutlich von der Fischart Barbe, die darin auch tatsächlich vorkommt. Beim Geroldsee ist sein Zweitname Wagenbrüchsee interessant. Dieser beruht wahrscheinlich auf dem sehr schlechten Zustand der ehemaligen Rott­straße zwischen Klais und Gerold, die nahe am Wagenbrüch­see vorbeiführte. Die Rott­straße war eine wichtige überregionale Handelsroute. Sie ging auf die römische Via Raetia zurück, die Italien mit Süddeutschland verband. Nach der Römer­zeit nahm die Qualität der Straßen stark ab, weil das Wissen zu ihrer Instandhaltung verloren ging.

Tourcharakter und Schwierigkeit

11 km2:30 h

Anspruch ■■■■■ T1
Kondition ■■■■■
Orientierung ■■■■■
Die gemütliche Runde um die drei Seen ist auch im Winter eine wirklich einfache Halb­tages­wanderung. Zum Teil werden die Wege präpariert oder geräumt. Auf dem Barmsee-Rundweg sollte mit Vereisung, zumindest aber mit sehr hart getrampeltem Schnee gerechnet werden. Es kann also nicht schaden, zur Sicherheit die Grödeln einzupacken.

Wegbeschreibung

Zum Geroldsee

Unterwegs zum Geroldsee.

Als Erstes wandern wir vom Bahnhof Klais neben der Bahn­strecke zum Weiler Gerold. Der breite, ebene Weg ist gerade recht, um sich gemütlich warmzulaufen. Voraus erhebt sich das Ester­gebirge mit dem Wank. Kurz vor Gerold geht es nacheinander unter dem Gleis und der Bundesstraße hindurch. In Gerold stehen ein paar schmucke Bauernhöfe. Am Nordrand des Weilers beim Wegweiser rechts Richtung Barmsee und Krün wenden. Wenig später taucht bereits der Geroldsee bzw. Wagen­brüch­see1 auf. Der Weg passiert den See etwas oberhalb. Vom Ostende hat man einen prächtigen Blick zum Wetter­stein­gebirge, bevor der Weg im Wald verschwindet.

Um den Barmsee

Karwendel
Blick über den Barmsee zur Soierngruppe im Karwendel.

Das kleine Waldstück hinter dem Geroldsee ist schnell durchquert und auf der anderen Seite liegt auch schon der Barmsee2. Die Aussicht auf das Karwendel ist großartig. Bänke laden zum Verweilen ein.
Wer den Barmsee nicht ganz umrunden möchte, könnte rechts am Westufer entlang. Ansonsten nach links. Zunächst versperren Bäume den Blick. Doch dann kommt wieder eine offene Stelle. Das ist dort, wo sich im Sommer der Badeplatz3 befindet.
Im Osten weicht der Rundweg anschließend einem großen Schilf­gebiet aus. Er entfernt sich dabei zusehends vom See und verläuft erneut durch den Wald. Bei der Brücke über den Kranzbach4 kurz vor Krün spitz rechts.
Der Weg folgt nun ein wenig dem Kranzbach. Das letzte Stück zum Ort Barmsee muss man aber leider neben der Bundesstraße laufen. Im Ort gibt es dann die Möglichkeit zur Einkehr im Alpengasthof Barmsee5.

Zurück über den Grubsee

Grubsee
Beim Grubsee muss man nicht lange rätseln, wie er zu seinem Namen kam.

Ein paar Hundert Meter nach den Häusern von Barmsee kommt im Wald eine Kreuzung. Der Barmsee-Rundweg biegt dort rechts zum See zurück. An dieser Stelle verlassen wir jedoch den Rundweg und wandern geradeaus weiter. Auf der linken Seite befindet sich in einer Senke der Grubsee6. Am besten nimmt man nicht die Forst­straße, sondern läuft unten am See­ufer entlang, was im Winter bei geschlossenem Bade­paradies möglich ist.
Beim Westende des Grubsees links halten. Der Weg führt nun über mehrere kleine Lichtungen. Zum Teil existieren auf diesen noch die für das Werdenfelser Land typischen Buckelwiesen. Auch mit Schneeauflage sind die Buckel schön zu erkennen. Im Osten des so genannten Geiß­schädels gäbe es weitere Buckelwiesen, aber das ist eher etwas für den Sommer, wenn sie farbenprächtig blühen.
Über den Sonnenhügel mit einem kleinen Aussichts­platz gelangen wir schließlich wieder zurück nach Klais.