1. Ammergebirge
  2. Pfaffenwinkel

Hinteres Hörnle (1548 m)

Panoramawanderung bei Bad Kohlgrub

Die drei Hörnle liegen in den Ammergauer Alpen zwischen Bad Kohlgrub und Unterammergau. Sie eignen sich gut für eine entspannte Wanderung. Aus allen Himmels­richtungen führen abwechslungs­reiche Wege hinauf. Da fällt es gar nicht leicht, sich für eine der vielen Möglich­keiten zu entscheiden. Also macht man am besten eine Überschreitung oder Rund­wanderung draus.
Stand:

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Hörnle
Links steht das Mittlere und rechts das Vordere Hörnle. Der Holz­stapel wurde vermutlich für das traditionelle Ludwigs­feuer oder das Sonnwend­feuer aufgeschichtet.

Trotz Sesselbahn und moderater Höhe sind die drei Hörnle gar nicht mal überlaufen. Viele Ausflügler besuchen nämlich nur den Aussichts­punkt am Zeitberg und kehren danach nebenan in der Hörnlehütte ein.
Es wäre jedoch schade, die Wanderung schon an der Hörnle­hütte enden zu lassen. Denn erst von den Hörnle­gipfeln gibt es eine wirklich umfassende Aussicht auf die reizvolle Land­schaft des Pfaffenwinkels und die Ammergauer Alpen.Für den Aufstieg wählt man am einfachsten den beliebten Weg von Bad Kohl­grub über die Hörnlehütte. Als alternativen Rückweg empfehle ich, über den Stierkopf nach Unterammergau abzusteigen.Mit der Ammergaubahn kann man am Ende von Unter­ammergau wieder ganz bequem nach Bad Kohlgrub fahren.
Wer stattdessen lieber zu Fuß nach Bad Kohlgrub zurückwandern möchte, kann beim Abstieg ebenfalls variieren. Als lohnend erweist sich beispiels­weise die unbezeichnete, kaum bekannte Strecke über den Elmauberg, die unten ausführlich beschrieben ist.

Tourcharakter und Schwierigkeit

800 hm 12 km3:50 h

Anspruch ■■■■■■ T2
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■
Einfache, mäßig steile und gut beschilderte Wege kennzeichnen die Wanderung über die drei Hörnle.
Nach Regentagen sollte man etwas abwarten, weil einige Passagen schnell aufweichen. Besonders am Vorderen Hörnle sowie beim Abstieg über den Stierkopf kann es dann ziemlich morastig sein.

Wegbeschreibung

Ludwigsschlucht bei Bad Kohlgrub

Ludwigsschlucht
Durch die Ludwigsschlucht bei Bad Kohl­grub führt ein Lehrpfad mit unterhalt­samen Stationen.

Vom Bahnhof in Bad Kohlgrub läuft man auf der Haupt­straße westwärts bis kurz vor den Kurpark. Dort geht es links in die Prentstraße und gleich anschließend rechts in einen Fuß­weg, der als Timberland Trail ausgeschildert ist. Der Timberland Trail ist ein Wald­erlebnis­pfad, auf dem unter anderem einige Baum­arten erklärt werden. Er durchquert einen Graben und führt wenig später in die Ludwigs­schlucht1. Bei der Ludwigs­schlucht handelt es sich aber nicht wirklich um eine Schlucht, sondern nur um einen kleinen Graben mit Bachlauf. Am oberen Ende der Ludwigs­schlucht an der Brücke rechts wenden und zwischen Wiesen hindurch nach Guggenberg, wo sich die Talstation der Sesselbahn befindet.

Aufstiegshilfe: Besonders gemütlich wird die Wanderung, wenn man mit der nostalgischen Hörnlebahn hinauffährt. Dann bleibt mehr Zeit für den Panorama­weg von der Berg­station zum Hinteren Hörnle. Der Sessellift ist ganzjährig in Betrieb.

Aufstieg zur Hörnlehütte

Hörnlehütte
Rings um die Hörnlehütte wurde die Land­schaft ausgiebig möbliert.

Direkt vor dem Bad Kohlgruber Ortsteil Guggen­berg startet der eigentliche Aufstieg. Wir folgen einfach den Wegweisern zur Hörnle­hütte. Dabei wählen wir natürlich den Sommer­weg, der die Forst­straße vermeidet und sich nahe dem Sessellift recht ziel­strebig bergwärts zieht. Oben auf der Anhöhe lädt die vom DAV betriebene Hörnlehütte2 zur Einkehr.
Daneben wurde auf dem so genannten Zeit­berg ein möblierter Aussichts­punkt mit vielen Sitz­gelegenheiten eingerichtet. Die Schließ­fächer sind für Smartphones und Tablets gedacht, damit sie nicht vom Naturgenuss ablenken.

Panoramaweg über die drei Hörnle

Hörnlealm
Abstieg vom Mittleren Hörnle zur Hörnle­alm. Voraus liegen das Hintere Hörnle und rechts der Stierkopf.

Gleich hinter der Hörnlehütte kann man vom Panoramaweg einen Umweg über das Vordere Hörnle3 machen. Ein ziemlich ausgetretener, sanierungsbedürftiger Pfad führt in ein paar Minuten den Grashang zum Gipfel empor. Drüben geht es wieder hinunter.
Wer es mit der Vollständigkeit ganz genau nimmt, könnte zusätzlich noch das Mittlere Hörnle mitnehmen. Ansonsten nördlich daran vorbei. Zu Füßen des Mittleren Hörnles steht die Hörnlealm4, auf der es im Sommer Getränke und Brotzeiten gibt.
Das Hintere Hörnle ist nun auch schon in greifbare Nähe gerückt. Der Weg leitet über den baumfreien Westrücken gemütlich bergauf.
Als höchstes der Dreier­gruppe bietet das Hintere Hörnle5 bei klarer Sicht eine prachtvolle Rundum­schau. Draußen im Alpen­vorland liegt der buchten­reiche Staffelsee, ein Freizeit- und Wander­paradies. Auf der anderen Seite erstreckt sich jenseits des Ammertals der Klamm­spitz­kamm mit dem ausgesetzten Sonnenberg­grat und dem markanten Teufelstättkopf, beides lohnende Touren.

Schatzloch am Stierkopf

Schatzloch
Unterhalb des Stierkopfs gibt es einen kleinen Stollen, der unter dem Namen Schatzloch bekannt ist.

Vom Hinteren Hörnle schlendern wir über den Rücken des vorgelagerten Stierkopfs. An seiner Südseite dreht der Steig scharf nach Osten und verschwindet im Wald. Gleich danach kommt links der Abstecher zum Schatzloch6. Das sind nur wenige Minuten. Man beachte die Abraum­halde vor dem verfallenen Stollen. Sie lässt vermuten, dass recht tief gegraben wurde. Wahrscheinlich schürften im Schatz­loch Venediger Berg­leute nach Mineralien zur Glas­färbung und -veredelung, was die einheimische Bevölkerung als Schatz­suche interpretierte. Weil das Hörnle­gebiet aus instabilem Flyschgestein aufgebaut ist, befindet sich der Stollen in einem schlechten Zustand. Er sollte auf keinen Fall betreten werden.

Abstieg nach Unterammergau

Panorama vom Vorderen Hörnle
Von den drei Hörnle hat man ein herrliches Panorama. Der Talort ist Unterammergau. Dahinter erstreckt sich der Klamm­spitz­kamm in den Ammergauer Alpen.

Im Anschluss an den Abstecher zum Schatz­loch steigen wir weiter nach Unter­ammergau ab. Der nächste Flurpunkt heißt Bei den drei Marken7. Der Name rührt daher, dass dort die drei Gemeinde­grenzen von Bad Kohlgrub, Unter­ammergau und Schwaigen zusammen­treffen. Außerdem verzweigen sich Bei den drei Marken einige Wege. Für Unterammergau heißt es erst einmal dem Forstweg nach rechts folgen.
Später wechselt die Wanderroute wieder auf einen Steig, welcher in den Diezen­moos­graben abtaucht und bald die Enge Laine kreuzt. Je nach Wasserstand kann man sich beim Durch­queren des Bachs durchaus nasse Füße hohlen. Auf der anderen Bachseite wird der Weg breiter und begleitet nun eine Weile die Enge Laine. Wenn die Ammergauer Wiesen erreicht werden, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder südlich der Engen Laine nach Unter­ammergau hinaus oder rechts davon bleiben. Der Bahnhof liegt direkt an der Bundesstraße bei der Ammerbrücke.

Alternativer Abstieg über den Elmauberg

Murnauer Moos
Das Murnauer Moos und dahinter die Walchen­see­berge mit Heimgarten und Hirschberg.

Wer nicht nach Unterammergau, sondern zurück nach Bad Kohlgrub möchte, könnte wie gesagt über den Elmauberg wandern. Dazu den Gipfel auf dem Hinweg verlassen und bei der ersten Gelegenheit spitz rechts abzweigen. Schon nach wenigen Metern kommen nach­einander zwei Gabelungen. An diesen jeweils links dem übergeordneten Weg folgen, also nicht um den Hörnlegipfel herum und auch nicht Richtung Grafen­aschau. Bald macht der Weg eine Kehre. Dort wechselt man dann auf den Steig über den Elmauberg8. Das alles ist weder beschildert noch markiert. Die meiste Zeit verläuft der Steig schnurstracks durch eine Waldschneise. Unten trifft man auf eine Forst­straße. Auf dieser geht es links zum Ausgangspunkt zurück.