1. Brandenberger Alpen

Stimmersee und Dreibrunnenjoch (732 m)

Gemütliche Runde bei Kufstein

Der kleine, künstlich angelegte Stimmersee zu Füßen des Pendlings im Süd­westen Kufsteins ist ein beliebtes Freizeit­ziel zum Wandern, Baden und Entspannen. Zusammen mit dem Drei­brunnen­joch ergibt er eine nette, kurze und recht einfache Rund­wanderung mit schönen Ausblicken auf das Kaisergebirge.
Stand:

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Stimmersee
Der Stimmersee mit dem Pendling.

Zwischen dem wuchtigen Pendling mit seiner markanten Fels­flanke und dem niedrigeren, dicht bewaldeten Maistaller Berg liegt das idyllische Drei­brunnen­joch. Es bildet einen alten Pass­über­gang von Langkampfen nach Thiersee. Der Name hat wohl mit den drei Quellen des Rochen­bachs zu tun, der vom Drei­brunnen­joch zum Inn fließt.Auf seinem kurzen Weg speist der Rochen­bach den Stimmer­see, der um 1930 von Peregrin Stimmer zur Strom­erzeugung aufgestaut wurde.Der obere Staudamm zwischen dem Drei­brunnen­joch und dem Stimmer­see war dazu gedacht, für einen gleich­mäßigen Wasser­durch­fluss zu sorgen. Die Strom­erzeugung war nur eine kurze Episode. Der See diente von Anfang an auch als Freizeit­ziel mit Bade­möglichkeit und Restaurant. Bis 1942 gab es an der Bahnlinie nach Innsbruck sogar eine Haltestelle Stimmersee.
Bitte beachten, dass der Durchgang bei dem privaten See nur tags­über gestattet ist. Die Benutzung der Badeplätze kostet Eintritt.

Tourcharakter und Schwierigkeit

270 hm 11 km2:30 h

Anspruch ■■■■■■ T3
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■
Die gesamte Wanderung ist durchgehend sehr gut beschildert. Deutlich mehr als die Hälfte verläuft im Wald­schatten oder unter lockerem Baum­bestand. Bis auf den steilen, recht schmalen und bei Nässe schlecht gangbaren Steig vom Stimmersee Richtung Drei­brunnen­joch sind die Wege einfach. Für die Querung des gerölligen Rochen­bachs braucht man unbedingt feste Schuhe.

Wegbeschreibung

Über Zell und Kleinholz nach Maistall

Wallfahrtskirche Maria Hilf
In Kleinholz zu Füßen des Zeller Bergs steht die barocke Wallfahrtskirche Maria Hilf.

Am Südende des Kufsteiner Bahnhofs­gebäudes über­brückt ein Fuß­gänger­steg die Gleise. Von da hat man einen guten Blick auf die Festung Kufstein, die Burg­ruine Thierberg und den Pendling.
Drüben spaziert man geradeaus durch den Stadt­teil Zell. Am Ende einer Linden­allee steht die Wallfahrtskirche Maria Hilf1 in Kleinholz. Der stilvolle Barockbau stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahr­hunderts. Er ersetzte eine ältere Kapelle, die wegen der vielen Wallfahrer zu klein geworden war.
Bei Maria Hilf sind der Stimmersee und das Drei­brunnen­joch bereits ausgeschildert. Hinter einer Wiese treffen wir auf eine stark befahrene Straße. Bei dieser geht es unter der Auto­bahn hindurch und anschließend auf einer Neben­straße nach Maistall2 hinauf. Der winzige Ort gehört schon zu Langkampfen.

Zum Stimmersee

Zahmer Kaiser
Perspektive auf die Südfront des Zahmen Kaisers. Ganz links befindet sich die Naunspitze, daneben das Petersköpfl und am rechten Ende die Pyramidenspitze.

Ich schlage vor, hin und zurück über den Stimmer­see zu wandern. Dement­sprechend geht es bei der Gabelung hinter Maistall links und bei der nächsten Gelegen­heit erneut links. Rechts käme man jeweils ohne den Schlenker über den Stimmer­see schneller, aber mit weniger Aussicht zum Dreibrunnenjoch.
Der Weg Richtung Stimmersee3 verläuft am Wald­saum neben einer Viehweide. Auf der anderen Tal­seite ist der Zahme Kaiser zu sehen. Vom nahen Park­platz erreichen wir den See dann in wenigen Minuten. Oben muss man am West­ufer entlang, wo bald der Steig zum Drei­brunnen­joch abzweigt.

Ins Dreibrunnenjoch

Dreibrunnenjoch
Das Dreibrunnenjoch ist ein netter Platz zum Rasten.

Der steile Aufstieg vom Stimmersee zum Drei­brunnen­joch kreuzt gleich einen Forst­weg und trifft wenig später auf den direkten Weg von Maistall. An der nächsten Ecke steht ein Kreuz mit Rast­bank. Dahinter biegt man in den Graben des Rochen­bachs. Der kleine Stausee unten im Graben ist wie gesagt ein Relikt des ehemaligen Kraft­werks. Nach Über­queren des steinigen Bach­betts mündet der Steig in einen breiten Kiesweg. Auf diesem gelangt man schnell zum Drei­brunnenjoch4. Der Lauf­brunnen symbolisiert die drei Quelle. Zwei davon entspringen auf Seiten des Pendlings, die andere am Maistaller Berg.
Ein Denkmal erinnert an den Vikariatsprovisor Joseph Schindl­holzer, der auf einer Reise im Auftrag des Salzburger Erz­bischofs im Winter 1837 am Joch ums Leben kam. Thiersee gehörte damals noch zur Pfarrei Lang­kampfen. Der Inn trennte ursprünglich die Diözesen Salzburg und Augsburg. Lang­kampfen kam erst 1817 zu Salzburg.Vom Joch führt ein lohnender, ziemlich anstrengender Wander­weg auf den Pendling. Ebenfalls schön wäre eine Verlängerung zum Thiersee und eventuell bis zur Gießenbachklamm.

Rückweg über den Pulverturm

Stimmersee
Blick über den Stimmersee auf den Maistaller Berg.

Bergab wählen wir zur Abwechslung den breiten Kies­weg an der Stau­mauer vorbei. Anschließend geht es auf einer Forst­straße in einer weiten Schleife hinab zu der Örtlichkeit mit dem seltsamen Namen Pulver­turm5. Tatsächlich gab es dort früher ein Pulvermagazin.
Hinter den Häusern von Pulverturm taucht dann wieder der Stimmer­see auf, den wir diesmal auf seiner Ost­seite passieren. Zuletzt lockt noch die Einkehr im Restaurant mit Bier­garten. Der übrige Rückweg ist mit dem Hinweg identisch.