Staffel (1532 m) über Luitpolderalm
Von Vorderriß in die Jachenau
Auf abwechslungsreichen Wegen geht es bei dieser Wanderung von Vorderriß über den Staffel in die Jachenau. Klare Bergbäche, idyllisch gelegene Almen und jede Menge Aussicht machen die Strecke zu einer der lohnendsten im ganzen Isarwinkel. Einziger Nachteil ist die schlechte Busverbindung, denn auf diese ist man für die Überschreitung angewiesen.
Stand:

Stünde der Staffel näher bei einem großen Berg, würde ihn wohl niemand beachten. Doch seine isolierte Lage zwischen Isartal und Jachenau, wo er alle anderen Erhebungen ringsum deutlich überragt, macht ihn zu einem wunderbaren Wanderziel. Einen derart fantastischen Rundumblick über den Isarwinkel bietet kaum ein anderer Gipfel.
Bestiegen wird der Staffel fast ausschließlich aus der Jachenau. Allerdings sind die beiden möglichen Varianten recht eintönig. Denn so richtig schön wird es erst ab dem Gebiet des Staffelalm Hochlegers. Ein Start in Vorderriß wertet die Tour dagegen landschaftlich deutlich auf. Das zeigt wieder einmal den Vorteil einer Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, durch die man von einem Tal ins andere wandern kann.
Gleich zu Beginn der Wanderung begeistert bei Vorderriß die wilde, naturbelassene Flusslandschaft von Rißbach und Isar. An der Rißbachmündung in die Isar erstreckt sich dort ein beeindruckender Schwemmkegel. Weiter oben geht es dann am Wilfetsbach durch ein reizvolles kleines Moor. Mehrere schöne alte Almen liegen ebenfalls auf dem Weg. Langeweile kommt also bestimmt keine auf.
Tourcharakter und Schwierigkeit
Die Wanderung von Vorderriß über den Staffel in die Jachenau ist einfach und nur mäßig anstrengend. Sie verläuft auf ordentlich beschilderten Wegen und Steigen. Ausgesetzte Stellen gibt es keine.Wegen des sonnigen Aufstiegs über die Südseite sollte man die Tour nicht bei allzu großer Hitze unternehmen.
Wegbeschreibung
Vorderriß
Bevor man loswandert, lohnt sich ein kleiner Rundgang in Vorderriß mit seinen geschichtsträchtigen Gebäuden. Anschließend über die Isarbrücke, wo nach wenigen Metern kurz vor dem Mauthäuschen der so genannte Kirchsteig zum Rißsattel beginnt. Die Jachenau ist dort bereits ausgeschildert.
Vorderriß besteht aus einem Gasthof, einer stillgelegten Sägemühle, einem Forstanwesen und dem ehemaligen königlichen Jagdhaus. Bekanntheit erlangte der Ort vor allem durch die Kindheitserinnerungen des Schriftstellers Ludwig Thoma. Sein Vater war Oberförster in der Riß. Damals weilte auch König Ludwig II. häufig im dortigen Königshaus, das sein Vater Maximilian II. hatte errichten lassen. Mehr Info
Kichsteig zum Rißsattel
Der breite, jedoch steile Kirchsteig schlängelt sich in einer langen Serie von Serpentinen dem Rißsattel entgegen. Vermutlich wurde der Steig früher auch für den sonntäglichen Kirchgang genutzt. Relativ weit oben folgt eine Querung nach rechts. Wenige Meter unterhalb des Rißsattel1 gibt es einen Aussichtsplatz mit Bank und Kreuz. Von da bietet sich ein fantastischer Blick auf das Isar- und Rißtal. Eine verdiente Belohnung für den durchaus anstrengenden Aufstieg.
Luitpolderalm

Vom Rißsattel wandern wir mit geringem Höhenverlust nordwärts Richtung Jachenau. Bald kreuzt eine Forststraße, die man nur nach starken Regenfällen wählt. Denn schöner ist der Pfad geradeaus durch die feuchten Moorwiesen entlang des Wilfetsbachs. Die Wegbefestigung mit Holzpfosten befindet sich in einem schlechten Zustand. Rechter Hand liegen der Schürpfeneckberg und Schürpfenkopf. Wie die Namen verraten, wurde dort nach Bodenschätzen geschürft. Die Bergbauversuche in der Gegend waren allerdings glücklos.
Schließlich wird der Untergrund fester und wir erreichen die stattliche Luitpolderalm2. Sie wurde nach dem Luitpolderhof in der Jachenau benannt.
Laineralm
Ab der Luitpolderalm folgen wir der breiten Kiesstraße und nehmen an der ersten Gabelung, gleich nach einem hölzernen Bildstock, den linken Ast. Wenig später taucht hinter einem Wäldchen die recht urtümlich anmutende Laineralm3 auf. Die Hütte steht auf einer kleinen, heimeligen Lichtung. Im Gebiet der Laineralm kommt von Osten ein verwilderter, teils gesicherter Steig aus dem Staffelgraben herauf, der eine spannende Alternative zum Rißsattel gewesen wäre. Unterhalb der Laineralm lag eine Triftklause, so dass es sich ursprünglich wohl um einen Triftsteig handelte.
Staffel über Staffelalm

Einige Hundert Meter hinter der Laineralm zweigt rechts der Weg zum Staffel ab. Das Schild dort wurde im Sinne der Wanderer aus der Jachenau aufgestellt und ist hinter dem Baum leicht zu übersehen. Der zunächst noch bequeme Wanderweg wird nach kurzer Zeit steil und steinig. Die Markierungen halten sich an den alten Viehtrieb zum Hochleger der Staffelalm. Dieser verläuft direkter als der in Schleifen angelegte Forstweg. Wenn der Wald lichter wird, quert der Steig durch den Südhang des Staffels hinüber zur Staffelalm4.
Wer versehentlich auf dem Forstweg bleibt, quert einfach ein Stück weiter oben. Das passiert wohl öfters, denn der Pfad ist gut ausgetretenen. Er fädelt sich vor der Staffelalm wieder in die offizielle Route ein.
Hinter der nächsten Ecke stehen dann auch schon die zwei Almhütten und der Stall. Von da aus links in wenigen Minuten zum Gipfel5 hinauf.
Abstieg in die Jachenau
An der Staffelalm schlägt man besten den kürzeren Ostabstieg nach Niggeln ein. Ab dem tief eingeschnittenen Rabenwinkelgraben ist der Wald durch Sturmschäden stark ramponiert. Der Steig überbrückt den Raitgraben am Oberlauf und tangiert etwa 200 Meter weit eine Forststraße. Anschließend taucht er in den Raitgraben ab, wo er zurück auf die Westseite des Bachs wechselt. Unten in der Jachenau links halten, durch Niggeln hindurch und über die Jachen zur Bushaltestelle in Bäcker.