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Tegernseer Berge

Wanderungen am Tegernsee

Die Tegernseer Berge zählen zu den schönsten Regionen der Bayerischen Alpen und eigen sich hervor­ragend zum Wandern. Da sie weder besonders hoch noch übermäßig felsig oder schroff sind, gibt es in der Gruppe viele einfache Aussichts­gipfel. Darüber hinaus machen vor allem auch die liebens­würdigen Almen sowie die Natur­schönheit der Wasser­fälle, Bergseen und Schluchten den unwider­stehlichen Reiz der Tegernseer aus.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Leichte Wanderungen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Lage in den Bayerischen Voralpen

Risserkogel und Blankenstein sind zwei markante Tegernseer Berge.

Die Tegernseer Berge gehören zum Mangfall­gebirge, einer Unter­gruppe der Bayerischen Voralpen. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Isartal im Westen bis zum Tegern­see und Rottach­tal im Osten. Sie liegen also zwischen den Kocheler Bergen und den Schlierseer Bergen. Im Süden enden sie mehr oder weniger an der Landes­grenze, hinter der sich die Branden­berger Alpen anschließen.
Für Verwirrung sorgt manchmal, dass die Berg­gruppe direkt im Osten des Tegern­sees mit Baumgarten­schneid und Gindelalm­schneid bereits zu den Schlierseer Bergen zählt, auch wenn diese Gipfel natürlich über­wiegend vom Tegernsee aus bestiegen werden.

Leichte Wanderungen mit Einkehr

Viele fahren zum Tegernsee, um eine kleine, entspannte Halb­tages­wanderung zu unter­nehmen und davon gibt es wirklich genug.
Gleich an erster Stelle zu nennen ist der Riederstein. Oben befindet sich eine süße Kapelle und man genießt eine wunder­volle Aussicht. Zu seinen Füßen lädt am so genannten Galaun ein Gasthaus ganz­jährig zur Einkehr.
Eine weitere schöne Partie führt von Bad Wiessee entlang des Zeisel­bachs zur Auer­alm, die eben­falls das ganze Jahr offen hat. Lohnend sind außerdem das Neureuthhaus direkt ober­halb von Tegernsee und die Schwarzentennalm hinten im Söllbachtal.
Im Sommerhalbjahr hat man noch mehr Auswahl. Unbedingt zu empfehlen ist dann die Wanderung von Wildbad Kreuth zur Sieben­hütten­alm, einer malerischen Einkehr direkt am rauschenden Bergbach gelegen.

Wildwasser und Bergseen

Bergseen und Wildbäche bereiten beim Wandern immer eine besondere Freude. Da braucht man gar nicht unbedingt einen Gipfel. Ganz hinten in der Valepp an der Grenze zu den Branden­berger Alpen tost die Grund­ache durch eine faszinierende Fels­schlucht. Der gut ausgebaute Weg durch die Schlucht der Grund­ache zur Erzherzog-Johann-Klause ist vor allem bei Familien beliebt.
Bergseen sind in den Tegernseern eher dünn gesät. Umso mehr lohnen sich der Riedereck­see und der Röthen­steiner See am Risser­kogel. Die idyllischen Seeaugen schmiegen sich in zwei abgeschiedene Karkessel und können gut an einem Tag zusammen besuchen werden.

Schöne Aussichtsberge

Der höchste Berg direkt am Tegernsee ist der 1723 Meter hohe Wall­berg. Mehrere leichte Aufstiege führen hinauf, darunter der Weg von der Kisten­winter­stube über den Siebli-Wasser­fall. Auf Grund der Seilbahn geht es oben oft recht zu, aber einmal sollte man trotzdem hinauf. Das Panorama ist fantastisch.
Etwas mehr Ruhe hat man auf dem Risser­kogel im Süden des Wall­bergs. Ausdauernde können beide Berge an einem Tag besteigen.
Im Westen der Tegernseer Berge stellen die drei Kampen und das Seekar­kreuz die Verbindung in den Isarwinkel her. Sie ermöglichen eine pracht­volle Über­schreitung immer am Kamm entlang, ein Traum für Gipfel­sammler, aber ziemlich weit.

Touren im wilden Süden

Beginnend mit der hügeligen Flyschzone im Norden und den sich daran anschließenden mergeligen Allgäu­schichten gehen die Tegern­seer auf der Linie vom Hirschberg zum Wall­berg in die kalkalpine Zone über. Dabei werden sie zunehmend wilder und zerklüfteter. Am eindrucks­vollsten kann man das auf dem spannenden Abstieg vom Schinderberg durch das Schinderkar erleben. Wie in einem riesigen Amphitheater wird das steinige Kar von unzu­gänglichen Fels­wänden umrahmt. Die Szenerie ist für die Bayerischen Alpen einzigartig.
Zum wilden Süden gehören auch die Blau­berge. Sie sind nur moderat erschlossen. Die lohnendste Tour verläuft über den aussichts­reichen Blauberg­kamm zum Halser­spitz. Der Aufstieg erfolgt üblicher­weise durch die Große Wolfsschlucht, dem land­schaftlichen Highlight in den Blaubergen.

Tipps für den Winter

Eigentlich galten die Tegernseer Berge einmal als Dorado für Ski­touren. Doch immer seltener liegt dafür genug Schnee. Was dagegen im Winter praktisch immer geht, sind Schnee­schuh­wanderungen.
Für den Einstieg eignet sich gut die technisch einfache Schnee­schuh­tour auf den Hirsch­berg mit der beliebten Einkehr im Hirschberghaus.
Wer es alpiner mag und mit dem Zug anreist, kann die lange, teil­weise einsame Über­schreitung von Focken­stein und Geier­stein unternehmen. Sie beginnt in Bad Wiessee und endet in Lenggries. Ohne Geierstein ist die Tour leichter.

Exkurs zum Bergsteigerdorf Kreuth

Nach Ramsau (2015), Schleching (2017) und Sachrang (2017) erhielt Kreuth 2018 als vierter Ort in Bayern die begehrte Auszeichnung als Berg­steiger­dorf. Vom Bauwahn und dem geschäftigen Getriebe rings um den Tegern­see ist das beschauliche Kreuther Tal bislang verschont geblieben. Als bergig, griabig und natürlich bezeichnet sich der Ort. Die Auflagen für die Bergsteigerdörfer sind hoch. Entsprechend der Alpen­konvention wird auf eine umwelt­freundliche Mobilität, eine zurück­haltende technische Erschließung, kleine familiäre Beherbergungs­betriebe und ein traditionelles dörfliches Erscheinungsbild geachtet.

Häufige Fragen

Wie heißen die Berge um den Tegernsee?

Die Berge, die direkt am Tegernsee liegen, sind im Uhrzeigersinn von Ost nach West die Gindelalmschneid (1335 m), die Baumgartenschneid (1444 m), der Wallberg (1723 m), der Hirschberg (1670 m), der Ochsenkamp (1594 m) und der Fockenstein (1564 m).

Kann man um den Tegernsee wandern?

Den kompletten Tegernsee zu Umwandern dauert fünf bis sechs Stunden. Der ungefähr 22 Kilometer lange Rundweg verläuft überwiegend am Ufer oder in Ufernähe. Er bietet eine traumhafte Aussicht auf den See und in die umliegenden Berge. Besser als die lange Strecke zu Fuß zu machen, umfährt man den Tegernsee allerdings mit dem Rad.