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Spitzingsee und Valepp

Wandern im malerischen Spitzinggebiet

Wer gerne zum Wandern geht, muss den Spitzingsee einfach gesehen haben. Idyllisch schmiegt sich der klare See in ein von herrlichen Bergen umgebenes Hochtal. Zahlreiche Almen, Hütten und Gipfel laden zu gemütlichen Wanderungen ein. Aber auch die ein oder andere stramme Bergtour ist im Spitzinggebiet möglich.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Gegend der Almen und Berghütten

Blick vom Stolzenberg nach Norden über den Spitzingsee.

Die Lage des Spitzingsees auf 1084 Metern Höhe mitten im Herz der Bayerischen Voralpen ist wirklich einmalig. Wer ihn zum ersten Mal aufsucht, sollte sich den leichten Ufer­weg nicht entgehen lassen. Gemütliche Spazier­gänger brauchen für den drei Kilo­meter langen Rund­weg um den Spitzing­see eine knappe Stunde. Baden kann man im See auch. Das Wasser erreicht im Hoch­sommer eine Temperatur von etwa 20 °C.
Ebenfalls lohnend ist eine Wanderung zu einer der nahe gelegenen Almen. Auswahl gibt es ja genug, denn das Gebiet um den Spitzing­see wird seit mehr als einem Jahr­tausend alm­wirtschaftlich genutzt. So entstand eine klein­teilige, park­artige Land­schaft mit vielen Licht­weiden, in denen überall Almhütten stehen.

Die meisten Almen werden wie eh und je ganz traditionell beweidet. Auf einigen bekommen hungrige Wanderer netter­weise auch eine Stärkung, manche wurden sogar zu richtigen Berg­gast­höfen ausgebaut. Außerdem gibt es im Spitzing­gebiet mehrere DAV-Häuser und Schutzhütten. Fast alle Einkehr- und Übernachtungs­möglich­keiten haben übrigens ganzjährig geöffnet.
Sehr beliebt sind beispielsweise die aussichts­reich gelegene Obere Firstalm unter­halb der Boden­schneid und die familien­freundliche Albert-Link-Hütte (DAV) auf der Valeppalm im Süden des Spitzing­sees. Wer etwas höher hinaus möchte, könnte zum Rotwandhaus (DAV) aufsteigen. Es ist für seine köstliche regionale Küche bekannt. Direkt über dem Rotwand­haus erhebt sich mit der Rotwand einer der schönsten Aussichts­gipfel weit und breit.

Heimatgeschichte auf dem Bockerlbahnweg

Eine vielseitige, leichte Wanderung, die perfekt dazu geeignet ist, die Gegend näher kennen­zu­lernen, verläuft entlang der ehemaligen Neuhauser Wald­bahn. Dieser so genannte Bockerl­bahn­weg führt von der Valepp über den Spitzing­see bis Neuhaus. Zahlreiche Schautafeln informieren über die Geschichte der Waldbahn, doch das eigentliche Highlight bildet natürlich die wundervolle Land­schaft. Die über­regional bekannten Josefs­thaler Wasser­fälle zählen zu den weiteren Attraktionen entlang des Bockerlbahnwegs.

Abkühlung im Pfanngraben

Etwa auf halber Wegstrecke zwischen dem Spitzingsee und der Valepp liegt der wild­roman­tische Pfann­graben, der wegen seiner pfannen­artigen Gumpen so genannt wird. Man fährt dazu mit dem Bus bis zur Waitzinger­alm. Die Schlucht des Pfann­grabens mit ihren vielen Wasser­fällen ist besonders an hochsommer­lichen Tagen beliebt. Die im unteren Bereich teilweise leicht zugänglichen Gumpen laden dann zu einem erfrischenden Bad ein.
Bei einigen Wanderungen im Rotwand­gebiet, zum Beispiel der Über­schreitung vom Aiplspitz zur Rotwand, liegt es nahe, durch den Pfann­graben abzusteigen, sozusagen als gemüt­licher Ausklang. Per Bus kommt man ja wieder zurück.

Ziele abseits des Mainstreams

Auf Grund der schnellen Erreichbarkeit aus dem Raum München und Rosen­heim herrscht am Spitzing­see manchmal viel Betrieb. Man findet aber auch dann noch einsame Routen, wie etwa den Brecher­spitz über den Ostgrat, eine Tour für Erfahrene.
Oder man fährt mit dem Bus bis ganz hinter in die Valepp, wo meistens deutlich weniger Ausflügler und Wanderer unterwegs sind. Im Winter wird der Busbetrieb allerdings eingestellt. Klassische Wander­ziele in der Valepp sind unter anderem der Öster­reichische Schinder mit dem Schinderkar und der Weg durch die Schlucht der Grund­ache zur Erzherzog-Johann-Klause.

Bärig wandern auf Brunos Spuren

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an die Aufregung um den Braun­bären Bruno im Jahr 2006. Im Spitzing­gebiet kann man auf seinen Spuren wandern. Bruno fand großen Gefallen an dem schönen Soinsee zu Füßen der Ruchen­köpfe, wo er im Wasser spielte. Am nächsten Tag schaute er noch beim Rotwand­haus vorbei, bevor er kurz darauf an der Kümpflalm erlegt wurde. Brunos land­schaftlich reizvolle Route aus dem Ursprungtal über den Soinsee und das Groß­tiefen­tal zum Rotwandhaus ist auch für Zweibeiner lohnend.

Tolle Routen zum Schneeschuhwandern

Wie bereits erwähnt, haben zahlreiche Almen und Hütten ganz­jährig geöffnet. Möglich­keiten zum Aufwärmen sind im Winter ja wichtig. Die meisten Gipfel im Spitzing­gebiet eignen sich recht gut für Winter­besteigungen mit den Schnee­schuhen, darunter der Jäger­kamp, der Auerspitz und die Boden­schneid. Aufpassen muss man allerdings wegen des komplexen Flicken­teppichs aus Wald-Wild-Schon­gebieten und Wild­schutz­gebieten. Während erstere auf Frei­willig­keit beruhen, droht bei den Schutz­gebieten eine hohe Strafe.