1. Ammergebirge
  2. Alpenvorland

Pfaffenwinkel

Oberbayerische Kulturlandschaft zum Wandern und Genießen

Beim Wandern im Pfaffenwinkel kann man Natur und Kultur gleicher­maßen erleben. Tausend­jährige Klöster stehen dort und prächtige Barock­kirchen von Welt­rang. Die wunder­schöne Land­schaft mit zahl­reichen Seen, großen Moor­gebieten und prächtigen Aussichts­gipfeln erstreckt sich vom Alpen­vorland bis in die Ammer­gauer Alpen hinein.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Leichte Wanderungen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Malerische Lage der Region im Süden Bayerns

Die Pfarrkirche Wessobrunn mit dem mittel­alter­lichen Glocken­turm des ehemaligen Klosters im Norden des Pfaffenwinkels.

Die südbayerische Voralpengegend zwischen Lech und Loisach wird wegen der dort zahl­reich vorhandenen Klöster und Kirchen traditionell Pfaffen­winkel genannt. Anders als heute war Pfaffe ursprünglich eine Ehren­bezeichnung für katholische Geistliche. Erst durch die Reformation bekam der Begriff eine abwertende Bedeutung.Eine exakte geografische Abgrenzung des Pfaffenwinkels existiert nicht.Ungefähr in der Mitte liegt der Staffelsee. Die Ammer durch­fließt das Gebiet von Süd nach Nord. Im Süd­westen reicht der Pfaffen­winkel ein Stück in die Ammer­gauer Alpen hinein. Das Werden­felser Land gehört aber nicht mehr dazu. Im Westen schließt sich das Allgäu an, im Norden das Fünfseen­land und im Osten das Ober­land mit den Kocheler Bergen.

Land der Kirchen und Klöster

Als Kaiser Ludwig der Bayer 1330 von seinem Italien­feldzug zurück­kehrte, gründete er das Kloster Ettal. Es ist damit ein vergleichs­weise junges Kloster. Ettal war strategisch geschickt gewählt. Die aus der römischen Via Raetia hervor­gegangene Handels­straße von Italien über den Brenner nach Augsburg führte direkt am Kloster vorbei.
Eines der ältesten Klöster im Pfaffenwinkel ist Wessobrunn. Es entstand im 8. Jahr­hundert. Sehr lohnend ist dort der Rundweg über die Tassilo­linde und den Pater­zeller Eibenwald.
Ebenfalls aus dem Frühmittelalter stammen die Klöster Benedikt­beuern und Schleh­dorf. Ein netter Wander­weg führt von Benedikt­beuern durch die Loisach-Kochelsee-Moore nach Schlehdorf.Die Säkularisation traf den Pfaffenwinkel durch die Auflösung der Klöster, die ja auch Wirtschafts­zentren waren, besonders hart. In Wessobrunn riss man sogar die Kloster­kirche ab. Die welt­berühmte Wies­kirche überlebte nur dank der Bauern, die viel Geld für ihren Erhalt zahlten. Einige Klöster wurden später wieder reaktiviert. So gehört Benedikt­beuern heute den Salesianern Don Boscos.

Meditationsweg Ammergauer Alpen

Eine der besten Möglichkeiten, um den Pfaffen­winkel in all seinen Facetten zu erleben, ist der Meditations­weg Ammer­gauer Alpen, ein Weit­wander­weg mit zwei voneinander unabhängigen Routen. Anders als der Name suggeriert, verläuft die Strecke über­wiegend gemütlich durch das Alpen­vorland und die Täler. Die Berge streift sie nur am Rande. Außer den drei Hörnle gibt es keine Gipfelziele.
Die klassische Route des Meditationswegs führt in fünf Etappen von der Wies­kirche über Rottenbuch ins Ammer­tal und weiter durch das Graswang­tal bis Schloss Linder­hof. Die andere erkundet auf sechs Etappen das Blaue Land rings um Staffelsee, Riegsee und Frosch­hauser See mit Zielpunkt in Ettal.

Wandern an der Ammer

Die Ammer entspringt am unteren Ende des Graswangtals aus einer Viel­zahl von Quellen. Bei Altenau stößt die wasser­reiche Halb­ammer dazu, die sich aus den Trauch­bergen und dem Klammspitz­gebiet speist.
Unbedingt einmal gesehen haben sollte man das Natur­wunder der Schleier­fälle in der oberen Ammer­schlucht, wo das Wasser einen über­hängenden Baldachin aus Kalktuff herabrieselt.
Ebenfalls schön zum Wandern ist das Gebiet um das Ammer­knie bei Peiting mit den Schnalz­höhlen. Die Sand­stein­höhlen dort wurden von der Ammer ausgewaschen, als sie noch auf einem höheren Niveau floss.

Seen und Moore

Die Landschaft im Zentrum des Pfaffen­winkels heißt wegen ihrer schönen Seen das Blaue Land. Zum Wandern eignen sich insbesondere der Staffel­see und der Kochel­see. Um beide führt jeweils ein Rund­weg. Zudem verkehren auf ihnen im Sommer Ausflugsboote.
Einst waren die Seen deutlich größer und es gab noch mehr von ihnen. Davon zeugen die riesigen Moor­flächen, allen voran das Murnauer Moos. Im Murnauer Moos ist neben dem beliebten Moosrund­weg über den Bohlen­weg vor allem der einsame Süden interessant, wo die etwas unheimlichen Köchel­seen liegen. Sie entstanden in den tiefen Löchern der ehemaligen Hartstein­brüche. An den Hügeln (Köcheln) im Murnauer Moos wurde früher nämlich einmal Gestein abgebaut.

Panoramagipfel

In den Ammergauer Alpen rings um Bad Kohlgrub, Unter­ammergau und Ober­ammergau gibt es einige leicht erreichbare Gipfel, die alle ein groß­artiges Panorama bieten. Neben den oben bereits genannten drei Hörnle sind das unter anderem der Kofel, der Stecken­berg und der Teufelstätt­kopf. Die Hörnle und der Stecken­berg können übrigens auch im Winter gut bestiegen werden.