1. Chiemgau

Chiemgauer Alpen

Schöne Wanderungen für jede Jahreszeit

Wanderungen in den Chiemgauer Alpen zeichnen sich durch über­wiegend leichte Wege, exzellente Aussichts­berge und viele nette Alm­wirtschaften aus. Nahezu alle Gipfel sind ohne alpine Schwierig­keiten zu erreichen. Aber es gibt natürlich auch für ambitioniertere Bergsteiger die ein oder andere interessante Route abseits der Hauptwanderwege.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Leichte Wanderungen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Lage innerhalb der Bayerischen Alpen

Blick in das Herz der Chiemgauer Alpen mit der Gedererwand und der Kampenwand.

Die Chiemgauer Alpen sind eine Gebirgs­gruppe der Ost­alpen und gehören nach der internationalen orografische Einteilung (SOIUSA) zum Abschnitt der Bayerischen Alpen. Sie umfassen ein riesiges Gebiet vom Inn im Westen bis zur Saalach im Osten, liegen also zwischen den Bayerischen Voralpen und den Berchtes­gadener Alpen. Im Süden ragen sie ein Stück über den Chiemgau hinaus. Denn im Gegen­satz zum Chiemgau enden sie nicht mit der Landes­grenze. Jenseits des Kaiser­winkls schließt sich in Tirol dann das mächtige Kaisergebirge an, das von vielen Chiemgauer Gipfeln aus zu sehen ist.

Auf Grund mehrerer Durchgangstäler sind die Chiemgauer Alpen zum größten Teil sehr gut zum Wandern erreichbar. Aus den touristisch geprägten Tal­orten wie Aschau im Priental, Reit im Winkl, Ruhpolding und Bad Reichen­hall kann man direkt in die umliegenden Berge starten.

Schutzhütten

Für Mehrtages­wanderungen stehen in den Chiemgauer Alpen eine ganze Reihe schön gelegener Stützpunkte zur Auswahl.

  • Im Westen zwischen Inntal und Priental erstreckt sich das Hochries­gebiet. Dort liegen die Hochrieshütte (DAV), die privat geführte Frasdorfer Hütte und das Spitzsteinhaus (DAV). Alle drei öffnen auch im Winter.
  • Die Priener Hütte (DAV) am Geigelstein gilt als ausge­sprochen familien­freundlich. Sie hat ebenfalls ganzjährig geöffnet.
  • Bei Marquartstein am Hochgern steht das urgemütliche Hochgernhaus, das so gut wie immer auf hat.
  • Einem Adlerhorst gleich klebt das Reichenhaller Haus (DAV) am Gipfel des Hoch­staufens ganz im Osten der Chiemgauer Alpen. Wegen seiner alpinen Lage ist es Winterhalbjahr geschlossen.

Beliebte Gipfel und Berge

Die Liste lohnender Chiemgauer Aussichts­gipfel ist lang. Neben der berühmten Kampen­wand zählen dazu auch das Kranzhorn, der Heuberg, der Lauben­stein, der Hochgern, der Rausch­berg und der Hochstaufen. Die aller­meisten Gipfel sind nicht schroff und auf einfachen Wegen selbst von weniger Geübten und Familien mit Kindern problemlos zu schaffen.

Blumenparadies Geigelstein

Botanisch interessierte Wanderer wissen den Geigelstein zu schätzen. Er steht zwischen dem Priental und dem Achental. Der BUND Naturschutz rechnet ihn zur Liste der geretteten bayerischen Land­schaften. Dem hart­näckigen Wider­stand einer Gruppe engagierter Umwelt­schützer ist es zu verdanken, dass dieser einmalige Chiemgauer Blumenberg vor umfang­reichen Erschlie­ßungs­maß­nahmen verschont blieb. Heute steht er unter strengem Naturschutz und ist ein Rückzugsort für gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Der Grenzenlos-Wanderweg zwischen Bayern und Tirol

Alle, die gerne Talwanderungen unternehmen, sollten sich den Grenzenlos-Wander­weg genauer ansehen. Er besteht aus neun nicht allzu langen Etappen. Von der Eggstätt-Hemhofer Seen­platte nördlich des Chiemsee verläuft er durch den Westteil der Chiemgauer Alpen nach Oberaudorf im Inntal und von da weiter bis zur Festungs­stadt Kufstein. Inhaltlich befasst sich der Grenzenlos-Wanderweg mit Kultur, Natur und Geschichte zwischen Bayern und Tirol. Entlang der Route liegen interessante Geotope und sehens­werte Kultur­denkmäler, wie beispiels­weise die Wallfahrts­kirche Maria Klobenstein an der Entenlochklamm.

Exkurs zur Natur- und Kulturlandschaft der Chiemgauer Alpen

Die reizvolle Kulturlandschaft der Chiemgauer Berge wird von arten­reichen Almweiden und weit­läufigen Wäldern geprägt. Auffällig ist die Dominanz der Fichte selbst in niedrigen Lagen. Für die Chiemgauer Eisen­industrie und mehr noch für die Salz­gewinnung in den Salinen wurden einst gewaltige Mengen an Brenn­holz benötigt. Weil Fichten schnell wachsen und sich die Stämme wegen ihrer geringen Dichte gut für die Holztrift eignen, wurden sie bevorzugt gepflanzt. Rotbuche, Tanne und Bergahorn verschwanden dagegen mit der Zeit aus den montanen Wäldern der Chiemgauer Berge. Mittlerweile werden die Fichten­mono­kulturen allerdings langsam wieder in Mischwälder umgebaut.

Um mehr über die Chiemgauer Alpen zu erfahren, besucht man am besten das Naturkunde- und Mammut-Museum Siegsdorf. Die Dauer­ausstellung gewährt einen umfassenden natur­kundlichen Überblick. Zu sehen gibt es darin außerdem das nahezu voll­ständig erhaltene Skelett des Siegsdorfer Mammuts.
Ebenfalls lohnend ist ein Besuch im Museum Salz & Moor. Es befindet sich im Brunnhaus Klaushäusl bei Grassau, der letzten vollständig erhaltenen Pumpstation an der ehemaligen Sole­leitung von Bad Reichenhall nach Rosenheim.

Häufige Fragen

Welcher Berg liegt am Chiemsee?

Die Silhouette der Chiemgauer Alpen im Süden des Chiemsees ist zweigeteilt. Im Westen liegen der felsige Kamm der Kampenwand und die pyramidenförmige Hochplatte. Getrennt durch das Achental folgen im Osten die spitzen Gipfel von Hochgern und Hochfelln.

Wie hoch sind die Chiemgauer Alpen?

Mit 1961 Metern bildet das Sonntagshorn den höchsten Gipfel der Chiemgauer Alpen. Es liegt genau auf der Grenze zwischen Bayern und Salzburg.