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Brannenburg und Flintsbach am Inn

Wandern am Tor zu den Alpen

Die Gegend bei Brannenburg und Flints­bach im bayerischen Inntal ist wie geschaffen zum Berg­wandern. Es gibt wunder­bare Aussichts­gipfel, urgemütliche Almen, Wasser­fälle, Seen und auch das ein oder andere Kultur­denkmal. Eine traum­hafte Landschaft wie aus dem Bilder­buch, die man immer wieder gerne aufsucht.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Leichte Wanderungen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Schöne Lage zwischen Wendelstein, Chiemgauer Alpen und Alpenvorland

Der Petersberg mit dem Großen Madron und dahinter das Kranzhorn in den Chiemgauer Alpen.

Die Orte Brannenburg und Flintsbach am Inn könnten wander­technisch kaum günstiger liegen, denn sie stehen direkt auf den Ausläufern der Bayerischen Voralpen. Das Wendelstein­gebiet beginnt praktisch vor ihrer Haustür. Wer über eine gute Kondition verfügt, kann von Brannen­burg auf dem Künstler­weg über die Mitteralm zum Wendel­stein wandern. Entlang der reiz­vollen Strecke stellten regionale Künstler originelle Sitz­gelegen­heiten und Skulpturen auf. Bequemer gelangt man mit der ältesten Zahnradbahn Bayerns hinauf. Sie ist seit 1912 in Betrieb. Die spektakuläre Fahrt mit der nostalgischen Bahn von Brannen­burg auf den Wendelstein sollte man einmal gemacht haben.

Auf der anderen Seite des Inns erheben sich die Chiemgauer Alpen mit vielen leichten Wander­gipfeln, wie dem markanten Kranz­horn, über dessen Gipfel die bayerisch-tirolische Grenze verläuft.

Im Norden schließlich erstrecken sich im Alpen­vorland die ausgedehnten Rosen­heimer Stamm­becken­moore, die den­jenigen des Chiemgaus in nichts nachstehen. Sehr lohnend ist ein Besuch in den renaturierten Nickl­heimer Filzen bei Raubling. Durch das Hoch­moor führt ein unterhalt­samer Moor­erlebnis­weg mit vielen interessanten Informationen.

Petersberg, Hohe Asten und ein Geheimtipp

Eines der beliebtesten Ausflugsziele im bayerischen Inntal ist der Peters­berg bei Flints­bach. Oben steht eine kleine romanische Wall­fahrts­kirche. Die meisten wandern aber der Aussicht wegen hinauf. Gerade einmal eine Stunde dauert der Aufstieg. Stärken kann man sich anschließend im Berggasthaus Petersberg oder man geht noch ein Stück weiter bis zum Berggasthof Hohe Asten. Beide haben ganzjährig geöffnet.

Hinter dem Petersberg ragt ein Felskopf auf, dem kaum jemand Beachtung schenkt. Wer Ruhe abseits der ausgetrampelten Wege sucht, findet sie dort auf dem Großen Madron. Die Wanderung ist leicht, aber teilweise unbezeichnet.

Gegend der Wallfahrtskirchen und Einsiedlerhöhlen

Die Umgebung von Flintsbach und Brannen­burg ist bekannt für ihre schönen Wall­fahrts­kirchen, an denen man beim Wandern gerne eine Rast einlegt. So liegt beispiels­weise die Wall­fahrts­kirche Schwarzlack auf dem Weg zum Sulzberg.
Dass rings um Brannenburg und Flintsbach gleich mehrere Wall­fahrts­kirchen relativ nahe beieinander stehen, hängt mit dem blühenden Eremitentum im Inntal während der Barock­zeit zusammen. Damals zogen viele Rompilger durch das Inntal, von denen sich einige bei der Rückkehr als Eremiten niederließen.

Die bis heute bewohnte Einsiedelei im Kirch­wald bei Nußdorf gründete ein Pilger, wobei er damals in einer Höhle lebte. Auf der großen Rund­wanderung über den Heuberg kommt man an der idyllischen Einsiedelei in Kirchwald vorbei. Nicht weit entfernt, allerdings bereits in Tirol, gibt es auf der Burg Thierberg ebenfalls eine Klause, die noch besetzt ist.

Unbedingt sehenswert sind die ehemaligen Eremitenhöhlen in der so genannten Biber im Brannen­burger Ortsteil Degerndorf. Über die Anhöhe aus Nagelfluh­gestein verläuft ein Wander­weg. Am Südende steht die barocke Magdalenenkirche. Von da leitet eine Treppe zu den künstlich geschaffenen Höhlen hinab. Leider frisst sich ein riesiger Stein­bruch durch die Biber. Hoffentlich werden die Höhlen dabei nicht eines Tages zerstört.

Geologische Exkursionen

Das bayerische Inntal beherbergt zwei der schönsten Geotope Bayerns. Bei Neu­beuern befindet sich der Mühl­stein­bruch Hinterhör mit seinen eigen­artigen runden Abbau­spuren. Steinbrüche sind ja meistens eher lang­weilig, aber den muss man gesehen haben. Und das malerische Neubeuern ist ohnehin einen Ausflug wert.
Südlich von Flintsbach liegt zudem der Fisch­bacher Gletscher­garten mit einem besonders eindrucks­vollen Gletscherschliff. Der vom Inn-Gletscher abgeschliffene Härtling aus Wetter­stein­kalk sieht mit seiner gewellten Ober­fläche wie ein im Sturm versteinerter See aus. Zu beiden Geotopen führen beschilderte Wanderwege.

Tipps zum Winterwandern

Auch im Winter sind viele Wanderwege der Gegend gut begehbar und einige Einkehr­möglich­keiten haben ebenfalls geöffnet. Der Petersberg und die Hohe Asten wurden schon genannt. Für eine kurze Winter­wanderung empfiehlt sich außerdem oberhalb von Brannen­burg der Weg vom Parkplatz Sagbruck zur Schlipfgrub­alm. Wer dagegen lieber eine längere Tour unternehmen möchte, vielleicht sogar mit Schnee­schuhen, könnte unter anderem den Großen Riesenkopf bei Flintsbach besteigen.