Benediktenwandgruppe
Schöne Touren zwischen Kochelsee und Isarwinkel
Die lange Bergkette vom Rabenkopf am Kochelsee bis zum Brauneck im Isarwinkel wird nach ihrer prominentesten Erhebung als Benediktenwandgruppe bezeichnet. Sowohl die Benediktenwand selbst als auch die umliegenden Berge bieten wunderbare Möglichkeiten zum Wandern mit abwechslungsreichen Wegen, netten Wasserfällen, gastfreundlichen Almen und sehr viel Aussicht.
Stand:
Aktuelle Wandertipps, auch für Zug, Bahn und Bus

Hirschhörnlkopf mit Jochberg
Rundwanderung in der Jachenau
Benediktenwand vom Brauneck
Panoramatour in den Münchner Hausbergen
Rabenkopf am Kochelsee
Wandern auf vergessenen Pfaden
Rabenkopf und Feuereck
Stille Schneeschuhtour bei Kochel
Hennenkopf und Probstenwand
Wanderung vom Längental über die Probstalm
Zwieselberg über Angerlkopf
Alternativer Aufstieg von BichlRuhige Wanderungen auf stillen Wegen
- Rabenkopf am Kochelsee: Wandern auf vergessenen Pfaden
- Rabenkopf und Feuereck: Stille Schneeschuhtour bei Kochel
- Hennenkopf und Probstenwand: Wanderung vom Längental über die Probstalm
- Zwieselberg über Angerlkopf: Alternativer Aufstieg von Bichl
- Großer Stein und Bärenhöhle: Geologische Wanderung bei Wallgau
- Überschreitung der Achselköpfe: Nordroute über die Tennenalm
- Wildbachlehrpfad Benediktbeuern: Vom Lainbachtal zum Eibelsfleck
- Staffel über Luitpolderalm: Von Vorderriß in die Jachenau
Leichte Wanderungen
- Großer Stein und Bärenhöhle: Geologische Wanderung bei Wallgau
- Wildbachlehrpfad Benediktbeuern: Vom Lainbachtal zum Eibelsfleck
- Lainlalm und Wasserfall am Glasbach: Genusswanderung in der Jachenau
Kurzbeschreibung zum Gebiet
Lage in den Kocheler Bergen

Die Benediktenwandgruppe, manche sprechen auch vom Benediktenwandgebiet, liegt in den Bayerischen Voralpen und ist eine Untergruppe der Kocheler Berge. Im Osten und Süden bildet die Isar die Grenze. Weil die Isar dort in einem 90-Gradwinkel abknickt, wird diese Gegend traditionell als Isarwinkel bezeichnet. Der Name Benediktenwandgruppe ist dagegen eine moderne Schöpfung, die aus dem Bedürfnis der Bergsteiger entstand, die Alpen bis ins kleinste Detail zu untergliedern.
Im Westen geht die Benediktenwandgruppe fließend in die Walchenseeberge über. Die wenig überzeugende Grenzziehung verläuft zwischen Hirschhörnlkopf und Jochberg.
Nach der allgemein anerkannten Alpenvereinseinteilung der Ostalpen wird außerdem das nördlich vorgelagerte Gebiet um den Zwieselberg sowie die Rauchenbergkette mit dem Staffel im Süden der Jachenau dazugerechnet.
Die namensgebende Benediktenwand, liebevoll Benewand genannt, taucht bereits um 1300 in einer Grenzbeschreibung des Klosters Benediktbeuern als montem Sancti Benedicti
auf. In der Bayerischen Landtafel 22 von Philipp Apian aus dem Jahr 1568 ist sie als S. Bened. stain
verzeichnet. Keinen Beleg gibt es für die manchmal aufgestellte Behauptung, der ursprüngliche Name sei Kirchstein gewesen.
Schutzhütten und Almen
Der Alpenverein betreibt in der Benediktenwandgruppe zwei Schutzhütten. Die Tutzinger Hütte (DAV) auf der Nordseite der Benediktenwand steht im Sommerhalbjahr offen, das Brauneck-Gipfelhaus (DAV) sogar ganzjährig.
Daneben existieren rings um das Brauneck noch mehrere privat geführte Hütten und Almen, die eine Übernachtung anbieten, darunter die Quengeralm, die Stiealm, die Bayernhütte, die Florianshütte und die Kotalm. Auf vielen weiteren Almen werden die Wanderer während der Weidezeit bewirtet.
Wege auf die Benediktenwand
Man kann aus allen vier Himmelsrichtungen auf die Benediktenwand wandern. Angesichts der vielen schönen Aufstiege mag man den Berg gerne mehrmals besuchen. Aber bitte beachten, dass sämtliche Steige schneefreie Verhältnisse erfordern. Im Winter lässt man die Benediktenwand besser bleiben.
- Im Nordwesten des Gebiets liegt der namensgebende Talort Benediktbeuern. Von dort erfolgt üblicherweise der Zustieg zur Tutzinger Hütte (DAV), am besten auf dem Wildbachlehrpfad durch das Lainbachtal. Vom Unterkunftshaus kann man dann eine Rundtour mit Aufstieg von Osten über den Rotöhrsattel und Rückweg nach Westen über das Kochler Eck unternehmen.
- Mit Abstand die beste Aussicht bietet die Kammwanderung vom Brauneck über den Latschenkopf und die Achselköpfe. Das letzte Stück ab dem Rotöhrsattel ist identisch mit der Tour von der Tutzinger Hütte. Wenn man die Seilbahn zum Brauneck nimmt, ist das die kürzeste Route. Sie bleibt jedoch Geübten vorbehalten.
- Landschaftlich besonders vielseitig präsentiert sich der Aufstieg aus der Jachenau über die sonnige Südseite zur Glaswandscharte. Der Weg führt an griabigen Almen, schönen Wasserfällen und Wildbächen mit türkisgrünen Gumpen vorbei. Die Strecke über die Glaswandscharte ist einfach, Trittsichere können aber auch den alternativen Altweibersteig nehmen oder beide kombinieren.
- Nordöstlich der Benediktenwand erstreckt sich das malerische Längental, aus dem man ebenfalls zum Rotöhrsattel gelangt. Ausgangspunkt ist entweder die Talstation der Brauneckbahn oder der Wanderparkplatz am Taleingang bei Arzbach.
Ruhige Touren im Umkreis der Benediktenwand
Viel los ist schon oft in der Benediktenwandgruppe. Dennoch findet man auch einsame Ziele, so etwa den Hennenkopf und die Probstenwand. Wie eine geschrumpfte Benediktenwand sieht der Hennenkopf aus. Die Tour eignet sich für erfahrene Berggeher, die sich abseits markierter Wege orientieren können. Dasselbe gilt auch für die wilde Route über das Feuereck zum Rabenkopf.Bekannte und unbekannte Wasserfälle
Das Gebiet beherbergt einige besondere Wasserfälle. Wegen ihrer schnellen Erreichbarkeit sehr beliebt sind der Lainbachfall bei Kochel am See und der Glasbach-Wasserfall in der Jachenau. Abgehärtete plantschen im Sommer gerne in den Wasserfallbecken herum.Auf Grund der Namensgleichheit verwirrt es etwas, dass es gar nicht weit vom Kocheler Lainbachfall die Lainbachfälle an der Schmiedlaine bei Benediktbeuern gibt. Die versteckten Kaskaden können nur weglos durch schwieriges Gelände erreicht werden.
Spurensuche nach ehemaligen Grenzsteinen
Mitten durch die Benediktenwandgruppe verlief einst die Grenze zwischen dem Kloster Benediktbeuern und dem Landgericht Tölz. Nachdem die Grenzmarkierungen ihre rechtliche Bedeutung verloren hatten, gerieten sie in Vergessenheit und waren größtenteils verschollen. In jahrelanger Spurensuche im Gelände machte der Jachenauer Heimatforscher Jost Gudelius mehr als ein Dutzend der wertvollen Kleindenkmäler wieder ausfindig. Sein Büchlein Grenzsteine und Felsmarchen zwischen dem Klostergericht Benediktbeuern und dem Landgericht Tölz dokumentiert sie alle und fungiert gleichzeitig als interessanter Wanderführer abseits der üblichen Wege. Für Kenner der Gegend ein Muss.Exkurs zu den Steinböcken an der Benediktenwand

Der Bestand schwankt seitdem um die hundert Exemplare und wird teilweise jagdlich reguliert. Wegen der Isolation von anderen Populationen ist die genetische Vielfalt gering, was die Tiere anfällig für Krankheiten macht.
Außerhalb der Brunftzeit leben Böcke und Geißen übrigens in getrennten Rudeln. Die Tiere können häufig an der Nordseite nahe der Tutzinger Hütte, im Süden am Altweibersteig und um die Probstenwand beobachten werden. Bitte respektvoll Abstand halten.