1. Chiemgauer Alpen
  2. Berchtesgadener Alpen

Bad Reichenhall

Schöne Wanderungen rings um die bayerische Kurstadt

Bad Reichenhall wird umrahmt von mehreren schönen Gebirgsgruppen, die sich gut zum Wandern und Bergsteigen eignen. Die Tour­möglichkeiten sind sehr vielfältig, die Wanderwege überwiegend einfach. Neben der eindrucksvollen Bergwelt sind es vor allem auch die stolzen Burgen, die malerischen Bergkirchen und die netten Almen, die den Reiz der Gegend ausmachen.
Stand:

Ruhige Wanderungen auf stillen Wegen

Leichte Wanderungen

Kurzbeschreibung zum Gebiet

Wandern auf den Spuren des weißen Goldes

Genusswandern auf dem Soleleitungsweg mit Blick zum Staufenmassiv in den Chiemgauer Alpen.

Über viele Jahrhunderte drehte sich in Bad Reichenhall alles um den begehrten Rohstoff Salz. Deshalb spielt das weiße Gold auch auf einigen Wanderungen in der Umgebung direkt oder indirekt eine Rolle. Viel zu sehen bekommt man zu dem Thema auf der landschaftlich wunder­schönen, aber langen Strecke von Inzell durch die Weißbach­schlucht und auf dem Soleleitungs­weg nach Bad Reichenhall.
Sehr informativ ist außerdem der kurze, kleine Wald-Idyll-Pfad auf dem Maisweg bei Bayerisch Gmain. An jedem der fünf Infopunkte gibt es einen netten Rastplatz.Schon die Menschen der Bronze- und Eisenzeit schätzten die Reichenhaller Salzquellen, was archäologisch belegt ist.Im Mittelalter kam es wegen des wertvollen Rohstoffs zu Auseinander­setzungen zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Erzstift Salzburg. Die mächtige Reichenhaller Stadtbefestigung sowie eine ganze Reihe von Burgen, die heute allerdings überwiegend Ruinen oder Burgställe sind, zeugen von dem jahrhunderte­langen Machtkampf.
Für historisch interessierte Wanderer empfiehlt sich besonders der Reichenhaller Burgenweg. Er vermittelt auf unterhaltsame Weise die hochmittel­alterliche Regional­geschichte. Ein paar schöne Aussichtspunkte gibt es obendrein. Am lohnendsten sind die Burgruine Karlstein und die Ruine Plainburg, falls einem der komplette Rundweg zu weit ist.

Lattengebirge und Reichenhaller Hausberge

Direkt im Süden der Kurstadt erhebt sich das Lattengebirge mit dem kanzelartigen Predigtstuhl, der quasi den Hausberg bildet und dank der eleganten Predigtstuhlbahn bequem zu erreichen ist. Sportliche und trittsichere Bergfreunde nehmen dagegen lieber den Alpgartensteig oder den Waxriessteig. Für beide gilt, dass sie schneefrei und trocken sein müssen.

Ein weiteres beliebtes Wanderziel im Lattengebirge stellt die Steinerne Agnes dar, eine kuriose Felsskulptur, die aus dem dort anstehenden Raumsau­dolomit herauswitterte. Je nach Perspektive oder Fantasie sieht sie wie eine sitzende Frau, eine Gestalt mit Hut oder ein Pilz aus. Unter den Geotopen der Bayerischen Alpen ist die Steinerne Agnes eines der herausragendsten. Es gibt einen beschilderten Rundweg, der eine fantastische Aussicht bietet.

Wandern im Staufenmassiv

Mindestens genauso herrlich zum Wandern wie das Lattengebirge ist das wuchtige Staufenmassiv, das zu den Chiemgauer Alpen zählt. In seiner östlichen Hälfte erhebt sich der pyramidenförmige Hochstaufen, ein wunderbarer Aussichtsgipfel mit dem Reichenhaller Haus (DAV) als Gipfeleinkehr. Mehrere Wanderwege sowie der Pidinger Klettersteig führen hinauf.
Wer über eine Top-Kondition verfügt, könnte die lange Staufen-Überschreitung vom Gamsknogel, über Zwiesel und Mittelstaufen bis zum Hochstaufen wagen, die vielleicht schönste Bergtour der Gegend.
Eine gute Alternative, um dem Trubel am Hochstaufen zu entgehen, ist übrigens der Fuderheuberg am Vorderstaufen mit seinen einsamen Steigen und ein klein wenig Kraxelei.

Geheimnisvoller Untersberg

Im Südosten von Bad Reichenhall und bereits teilweise auf Salzburger Boden liegt der Untersberg. Um den mächtigen Gebirgsklotz ranken sich zahlreiche Sagen. So soll Kaiser Karl der Große im Untersberg schlafen. Verborgene Schätze werden ebenfalls vermutet.Vermutlich hängen die Geschichten mit dem Höhlenreichtum des stark verkarsteten Gebirges zusammen.Dass die für die Menschen früher größtenteils unzugänglichen Löcher und Schächte die Fantasie anregten, verwundert kaum. Und auch heute noch sind die allermeisten Höhlen nur wenigen Spezialisten vorbehalten. Eine Ausnahme bildet die Schellenberger Eishöhle. Sie kann von Juni bis Oktober im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Die Berg­wanderung von Marktschellenberg aus dauert je nach Kondition bis zu drei Stunden.Generell sind die Aufstiege zum Hauptmassiv des Untersbergs lang und anstrengend.Von den vielen möglichen Bergtouren lohnt sich besonders die komplette Überschreitung vom Berchtesgadener zum Salzburger Hochthron. Unter Einbeziehung der Untersbergbahn auf der Salzburger Seite kann man die Strecke an einem Tag bewältigen. Sehr reizvoll und fast ein Geheimtipp ist der ganz an der Südspitze gelegene Große Rauhe Kopf, vor allem wenn man anschließend noch dem Kamm zum Bannkopf folgt.