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Hochmiesing (1883 m) via Taubenstein

Aussichtsreiche Runde im Spitzinggebiet

Der Hochmiesing lässt sich in einer gemütlichen Wanderung vom Spitzingsattel aus über den Taubenstein besteigen. Die Strecke begeistert durch ihre tolle Aussicht und die vielen netten Almen. Besonders vielseitig wird die Tour, wenn man nach der Gipfelrast noch die Panoramarunde um die Rotwand dranhängt.
Stand:

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Miesing
Blick von der Kümpflscharte zu dem beiden Miesinggipfeln.

Auf den ersten Blick wirkt der wuchtige Hochmiesing recht abweisend. Doch vom Miesingsattel führt ein sehr bequemer Wanderweg auf den Gipfel.
Zum Miesingsattel wiederum gelangt man aus verschiedenen Richtungen. Sehr lohnend ist die hier beschriebene Strecke vom Spitzingsattel über das Taubensteinhaus. Viele steigen auch von Geitau aus auf. Wegen der langatmigen Hatscherei auf Forststraßen sollte man davon aber besser Abstand nehmen.

Im Vergleich zu den Nachbar­bergen fällt der Hochmiesing durch seine weiträumige Gipfelfläche auf. Man findet oben also auf jeden Fall ein stilles Plätzchen zwischen den Latschen. Überhaupt ist es deutlich ruhiger als auf der bekannteren Rotwand vis-a-vis. Da lässt es sich verschmerzen, dass der Hochmiesing einen Meter weniger misst.

Insgesamt existieren im östlichen Spitzingseegebiet drei Miesinggipfel, deren Namen von der moosigen Ebene bei Mieseben stammen.Bestiegen wird natürlich überwiegend der Hochmiesing, welcher als höchster der Dreiergruppe auch die beste Aussicht bietet.
Der benachbarte Dürrmiesing wird sehr selten besucht. Nicht einmal ein kleiner Pfad oder Jagdsteig führt hinauf. Am gängigsten ist noch die Überschreitung vom Dürrmiesing zum Hochmiesing. Die Tour gilt als anspruchsvoll und auf Grund der Latschen als extrem mühsam.
Im Gegensatz zum Dürrmiesing lässt sich der Kleinmiesing auf einem unmarkierten Trampelpfad relativ problemlos begehen. Als eigenständiges Gipfelziel lohnt er sich zwar nicht sonderlich, doch im Rahmen einer Tour über den Aiplspitz stellt er eine interessante Variante dar.

Tourcharakter und Schwierigkeit

1030 hm 15 km5:00 h

Anspruch ■■■■■■ T2
Kondition ■■■■■■
Orientierung ■■■■■■
Obwohl die Wanderung am Spitzingsattel auf bereits über 1100 Metern beginnt, kommen wegen mehrerer Gegenanstiege trotzdem viele Höhenmeter zusammen. Immerhin sind die Steige nicht anspruchsvoll, so dass man sich ganz der herrlichen Landschaft widmen kann.
Bei Nässe weicht der Boden im Rotwandgebiet übrigens schnell auf. Also besser ein paar trockene Tage abwarten.

Wegbeschreibung

Taubensteinsattel über schönfeldalm

Miesing und Rotwand
Blick von Norden auf die beiden wuchtigen Miesinggipfel links und die langgezogene Rotwand dahinter.

Es gibt mehrere Varianten für den Aufstieg zum Taubensteinsattel. Ich schlage vor, gleich am Spitzingsattel zu starten. Möglich wäre aber auch bei der Talstation der Taubensteinbahn oder im Ort Spitzingsee. Wer es gemütlich angehen möchte, nimmt die elektrische Aufstiegshilfe in Anspruch.
Der Steig vom Spitzingsattel schlängelt sich zunächst einen steilen Grashang hinauf, durchquert dann längere Zeit ein Waldstück und verläuft danach über das ausgedehnte Weidegebiet der Schönfeldalm, die ihren Namen zu Recht trägt. Hinter der Schönfeldhütte1 muss man mit den vielen Wegen etwas aufpassen. Der richtige zieht sich nahe der Seilbahn durch einen lichten Waldstreifen hinauf zum Taubensteinsattel. Dort befindet sich zwischen Rauhkopf und Taubenstein auch die Bergstation2.
Im Osten ist nun bereits der Hochmiesing zu sehen. Den Taubensteingipfel nimmt man am besten erst auf dem Rückweg mit.

Durch das Kleintiefental auf den Hochmiesing

Miesingsattel
Südlich des Miesingsattels erhebt sich die Rotwand.

Der Weg zum Miesingsattel führt durch das Kleintiefental. Ungefähr hundert Höhenmeter gehen dabei wieder verloren. Nicht weit vom Taubenstein entfernt steht das vom DAV betriebene Taubensteinhaus. Bei diesem halten wir uns rechts zur Kleintiefentalalm3.
Das reizvolle Hüttenensemble der Kleintiefentalalm mit den drei von Klaubsteinmauern eingefassten Almgärten macht einen gepflegten Eindruck. Das größte Gebäude ist mit einem Schindeldach eingedeckt. Eine echte Rarität, die es sonst fast nur noch in Freilichtmuseen zu sehen gibt.
Nach der Kleintiefentalalm steilt das Gelände auf, so dass man bis zum Miesingsattel ordentlich ins Schwitzen kommt. Links des Sattels schlängelt sich der Weg dann durch ein großes Latschenfeld zum Hochmiesing4 hinauf.

Rotwandhaus über Kümpflscharte

Ruchenköpfe
Die Ruchenköpfe über dem Großtiefental.

Vom Miesingsattel steigen wir auf der Ostseite ein Stück ins Großtiefental ab und queren anschließend unter der Rotwand hinüber zur Kümpflscharte5. Dabei stechen besonders die felsigen Ruchenköpfe ins Auge. Sie bilden einen schönen Kontrast zu den grünen Almweiden.
Man sollte sich nun nicht dazu verleiten lassen, links abzuzweigen und ganz in das idyllische Hochtal bis zur Großtiefentalalm abzusteigen. Das wäre ein Umweg mit Gegenanstieg.
Die Kümpflscharte ist einer der zentralen Kreuzungspunkte im Rotwandgebiet. Von ihr erreicht man in wenigen Minuten das Rotwandhaus6. Der Blick schweift dort vom Hinteren Sonnwendjoch über die Valepp bis in die Tegernseer Berge. Bei klarer Sicht zeigt sich sogar der Alpenhauptkamm.

Panoramaweg zum Taubenstein

Am Rotwandhaus schlagen wir den breit ausgebauten Panoramaweg zurück zum Taubenstein ein. Es geht noch ein klein wenig bergauf, ehe wir am Kirchsteinsattel7 um den Rotwandkamm herumbiegen. Danach verläuft der Weg durch den Hang des Lämpersbergs und bringt uns schließlich wieder zurück zum Taubenstein.