Sonnenspitz (1269 m) bei Kochel
Auf verwunschenen Steigen über das Graseck
Am Sonnenspitz ist verglichen mit den übrigen Walchenseebergen recht wenig los. Man muss ja auch auf den doppelten Seeblick verzichten. Dennoch eine bärige Tour. Vor allem mit der selten genutzten Varianten über Geißalm und Graseck. Nirgends sonst ist die zerfurchte Nordwand des Jochbergs so eindrucksvoll und detailliert zu bestaunen. Veröffentlicht am (aktualisiert am )
Inhalt

Apropos Gefahr – an einigen Stellen ist das Gelände ziemlich steil und erfordert gute Trittsicherheit. Bei Nässe ist die beschriebene Runde eine schlechte Wahl.
Tourcharakter und Schwierigkeit
Anspruch | ■■■■■■ T3 |
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Kondition | ■■■■■■ |
Orientierung | ■■■■■■ |
Wegbeschreibung
Zur Zimmermoosbrücke
Der alte, recht überschaubare Ortskern von Kochel befindet sich westlich des Bahnhofs. Beim zentralen Schmied-von-Kochel-Platz biegt man nach dem Denkmal links in die Kalmbachstraße ein und wendet sich ein paar Meter weiter gegenüber vom Rathaus rechts. Man folgt dann der Alten Straße bis zur Abzweigung Am Sonnenstein, wo verschiedene Wanderziele ausgeschildert sind. Anschließend zum Waldrand hinauf und bei der steinernen Zimmermoosbrücke1 über den Lainbach.
Zur Geißalm
Drüberhalb der Zimmermoosbrücke müssen wir sogleich nach rechts. Dort verläuft eine breite Kiesstraße. Man findet auf der anderen Straßenseite einen unbeschilderten Pfad. Dieser hält sich ein Stück parallel zur Kiesstraße und quert einen jungen Felssturz, der langsam zuwächst. Wenn der Pfad in einen Forstweg mündet, den links ansteigenden Ast nehmen. Der Weg wird immer verwilderter und endet an einem Graben mit Wasserlauf. Begehungsspuren weisen uns durch den Graben. Nach quer liegendem Totholz und unübersichtlichem Gestrüpp ist der nächste, tiefer eingeschnittene Graben zu sehen. Vor diesem rechts halten und etwa 40 Höhenmeter absteigen, bis der Graben abflacht und ein aufgelassener DAV-Steig auftaucht.Ich ging zuerst fälschlicherweise neben dem zweiten Graben bergauf. An einer haarigen Stelle leitet eine Trittspur durch den Graben. Sie endet an einer Quellfassung.Ist der DAV-Steig gefunden, gibt es eigentlich keine Orientierungsprobleme mehr. Sogar die alten Markierungen sind noch vorhanden. Über dem ersten Steilstück zwecks der Aussicht eventuell kurz zur Geißalm2 vorlaufen. Auf der aufgelassenen Alm steht eine Jagdhütte.
Über das Graseck auf den Sonnenspitz
Von der Geißalm geht es weiter im Zickzack empor. Wenig später wird ein wunderschöner Rastplatz auf einer Felskuppe erreicht. Von da durch lichten Kiefernwald am Grat entlang. Bald quert der Steig in die abschüssige Südflanke hinein. Bitte vorsichtig sein! Es scheint fast, als würde der Steig dort oberhalb des Heckenbachs das falsche Ziel anpeilen. Aber dann führen Serpentinen zum Grat hinauf. Das Kreuz am Graseck3 steht nicht am höchsten Punkt, sondern auf einem westlich vorgelagerten Felszacken. Der Zugang ist ausgesetzt. Oben gibt es kaum Platz.
Auf halber Strecke vom Graseck zum Sonnenspitz fädelt sich der gesperrte Steig in den offiziellen Wanderweg ein. Ein paar Minuten später steht man auf dem Gipfel4 des Sonnenspitzes. Er bietet eine großzügige Rastfläche mit Blick über den Kochelsee.
Rückweg am Kienstein vorbei
Man verlässt den Sonnenspitz in nördlicher Richtung auf einem markierten Waldsteig. Wenn der Wegweiser nach rechts zeigt, besser geradeaus halten. So lässt sich die hatscherte Forststraße nach Kochel vermeiden. Ein ausgetrampelter Steig führt sicher durch den gachen Hang zum Kienstein hinab. Am Kiensteinsattel5 nach rechts schwenken. Bei einem Holzlagerplatz gelangt man auf die Forststraße nach Kochel, die abgekürzt werden kann.
Wer noch Lust auf eine Abfrischung hat, dem empfehle ich, von der Zimmermoosbrücke oben über den Lainbachfall6 nach Kochel zurückzuwandern. Das sind ungefähr 100 zusätzliche Höhenmeter. Der Weg ist gut beschildert.
Tipp: Auf dem Kochelsee verkehrt im Sommerhalbjahr ein Ausflugsboot. Während der Fahrt hat man eine schöne Perspektive auf die umliegenden Berge und erfährt interessante Details über den Kochelsee.