Dachshöhle und Buchberg
Naturkundliche Rundwanderung bei Bad Tölz
Diese einfache Wanderung führt von Bad Tölz durch die Isarauen nach Wackersberg und über die sehenswerte Dachshöhle weiter zum Buchberg. Von dem kleinen Hügel genießt man eine schöne Aussicht ins Alpenvorland. Geologisch Interessierte können unterwegs außerdem einen Abstecher zur Steinernen Rinne von Knapp machen und am Buchberg nach einem eiszeitlichen Findling suchen.
Stand:

Im Tölzer Land kommen Wanderfreunde voll auf ihre Kosten. Neben den beliebten Aussichtsgipfeln gibt es auch im Tal unten so einiges zu sehen. Die schützenswerten Isarauen beispielsweise oder die malerischen kleinen Bauerndörfer. Auch ein paar bedeutende Geotope existieren im Umkreis von Bad Tölz. Wir werden sie unterwegs zum Teil kennenlernen.
Die hügelige Landschaft am Eingang zum Isarwinkel ist stark postglazial geprägt. Der stufenweise zurückweichende Isar-Loisach-Gletscher hinterließ überall seine Spuren und modellierte ein abwechslungsreiches Relief. Die Menschen trugen im Lauf der Jahrhunderte das ihrige dazu bei und schufen so eine Kulturlandschaft wie aus dem Bilderbuch.
Tourcharakter und Schwierigkeit
Die Wanderung ist einfach, aber ziemlich lang. Einige Höhenmeter kommen noch obendrauf. Zwar sind die Anstiege kurz, aber es geht immer wieder auf und ab. Für weniger Trainierte könnte es leicht zu viel werden. Bei Bedarf kann man jedoch problemlos abkürzen und von der Dachshöhle direkt zurück nach Bad Tölz laufen, ohne den Umweg über den Buchberg.
Die Wege sind sehr gut beschildert. Trotzdem muss man bei der Orientierung wegen der vielen Abzweigungen etwas aufpassen. Die Wanderkarte also nicht vergessen.
Wegbeschreibung
Durch die Isarauen
Vom Bahnhof leiten uns die Wegweiser direkt in das schmucke Stadtzentrum von Bad Tölz. Dort geht es auf der Salzstraße und der Marktstraße hinunter zur Isar. Von der Brücke bietet sich der vielleicht schönste Blick auf den einzigartigen Tölzer Kalvarienberg.
Auf der anderen Flussseite nehmen wir dann links den Radwanderweg, der sich nach einiger Zeit von der Straße löst und in die schattigen Isarauen1 eintaucht. Nach einigen Kilometern folgt der Weg ein Stück weit dem Isarufer, kürzt aber bald eine Flussschleife ab. Wenn das Ufer wieder näher rückt, muss man aufpassen und rechts zur Bibermühle abzweigen. In diesem Bereich wurde in den letzten Jahren ein Abschnitt des Isarufers renaturiert, um dem eingezwängten Fluss mehr Platz einzuräumen. Tatsächlich noch weitgehend ursprünglich ist die Isar erst weiter flussaufwärts zwischen Vorderriß und Wallgau.
Von der Bibermühle zur Steinernen Rinne

Der Wanderweg mündet vor der Bibermühle in eine Straße. Auf dieser ein paar Hundert Meter nach rechts. In der kleinen Ortschaft Bibermühle2 führt dann links ein Steig den Isarhang hinauf. Oben breiten sich flache Wiesen aus und voraus liegt bereits Wackersberg. Wer kein Interesse an der Steinernen Rinne hat, kann nun gleich geradeaus in den Ort laufen.
Ansonsten rechts am Waldsaum die Hangkante entlang. Nach einem guten Kilometer macht der Weg an einem Stadel eine Linkskurve. Dort leitet rechts ein unscheinbarer Trampelpfad ein Stück im Wald bergab. Hinter einem Viehzaun links halten. Nach wenigen Schritten taucht die Steinerne Rinne von Knapp3 auf.
Der wachsende Felsen aus Kalktuff bzw. Quellkalk entstand im Lauf von mehreren Tausend Jahren durch Ausfällung von Kalk. Bitte an dem Geotop nicht herumklettern.
Dachshöhle bei Wackersberg

In Wackersberg4 lohnt ein Blick in die Barockkirche. Anschließend beim Denkmal für den Theologen Eusebius Amort in die Amortstraße abzweigen und nach einem guten Kilometer rechts wenden. Am Einödhof Hub vorbei führt die Wanderung ein Stück weit durch eine schöne alte Haglandschaft. Die Flurstücke werden dort noch wie früher von Gehölzstreifen, den Hagen, getrennt. Das kleinteilige Landschaftsbild sieht nicht nur ansprechend aus, sondern bietet auch Vögeln einen idealen Lebensraum.
An einer Weggablung am Waldrand steht ein Schilderbaum. Zur Dachshöhle5 geht es links einen Graben hinab. Bei dem Naturdenkmal handelt es sich um eine kleine Halbhöhle in einer Nagelfluhwand. Vermutlich wurde der Hohlraum durch die Wucht eines Wasserfalls ausgewaschen. Heutzutage läuft aber nur noch selten, und wenn, dann wenig Wasser herab.
Auf den Buchberg

Nach der Dachshöhle wandern wir durch den Graben des Einbachs zum Tölzer Ortsteil Steinsäge6. Dort rechts wenden und unter der Bundesstraße hindurch.Wer den Buchberg auslassen möchte, kommt von da in einer halben Stunde zurück nach Bad Tölz.Zum Buchberg muss man nun ungefähr zwei Kilometer auf dem Fuß- und Radweg neben der stark befahrenen Bundesstraße bis zur Talstation der Blombergbahn hatschen. Immerhin gibt es dabei ein wertvolles Quellmoor zu sehen.
Beim Parkplatz der Blombergbahn halten wir uns rechts und passieren den Kiosk Krapfenhütte. Danach folgt man einfach den Wegweisern zum Buchberg. Ein paar Hundert Meter vor dem Stallauer Weiher leiten sie uns nach rechts, wo ein befestigter Fußweg im Wald bergauf führt. Später an einem Viehzaun spitz rechts abzweigen und zuletzt im Freien zum Buchbergkreuz7 hinauf. Nahe dem Gipfel liegt der Sommersitz des Malers Theodor Bohnenberger (gest. 1941). Neben dem Anwesen steht eine mächtige alte Linde.
Rückweg nach Bad Tölz

Der Rückweg vom Buchberg nach Bad Tölz verläuft kurz auf einem schmalen Teersträßchen. Bald kann man an einer Linkskehre geradeaus durch den Wald und über eine Viehweide abschneiden. In der Weide liegt etwas unterhalb des Aussichtspunkts mit Kreuz ein unscheinbarer Findling aus den Zentralalpen. Er ist größtenteils im Erdreich vergraben.
Anschließend wandern wir auf der Straße weiter und wenden uns hinter der Wegkapelle beim Hahnbauer rechts nach Reit. Geradeaus zum Golfplatz wäre falsch.
Ab Reit geht es auf einem Wiesenpfad durch die sanfte Hügellandschaft von Kiefersau8. Sie entstand vor vielen Tausend Jahren durch den ungleichmäßigen Zerfall des Gletschereises. Eine Schautafel des Geokulturpfads Bad Tölz erläutert die geologischen Zusammenhänge.
Der Weg durchquert östlich von Kiefersau noch ein kleines Gehölz und erreicht dann die Benediktbeurer Straße. Auf dieser einige Meter nach links und schließlich rechts durch das Kurviertel zurück ins Tölzer Stadtzentrum.