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Bärnsee-Rundweg

Gemütliche Tour bei Aschau im Chiemgau

Der von Mooren umgebene Bärnsee bei Aschau im Chiemgau lädt mit seinem Rundweg zu einer netten kleinen Wanderung ein. Dabei kommt man an einem Moorbad, einer Kneippanlage und hübschen Kapellen vorbei, während man einen freien Blick auf die umliegenden Chiemgauer Berge genießt.
Stand:

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Bärnsee
Der Bärnsee von der Abendmahlkapelle aus gesehen. Schön zu erkennen ist der Schwingrasen, der vom Ufer in den See hinauswächst.

Viele Moore sind verlandete Seen. Daher findet man in ihrem Zentrum oft noch kleine Restseen, die so genannten Mooraugen.
Die vielfältigen bayerischen Moore bildeten sich alle erst seit dem Ende der Würm-Kaltzeit. Damals standen das Alpenvorland und die Alpentäler größtenteils unter Wasser. Es dauerte lange, bis sich aus dieser Seenlandschaft die heutigen Moore entwickelten. Eine Torfschicht von einem Meter benötigt tausend Jahre. Doch die Natur hatte seit dem Gletscher­rückzug ja genug Zeit. Wenn Fließgewässer zusätzlich Kies und Sand in einen See spülen, geht die Verlandung schneller vonstatten. Beim Bärnsee dürfte das aber kaum im größeren Umfang der Fall gewesen sein.

Ursprünglich besaß der Bärnsee ein Vielfaches seiner heutigen Ausdehnung. Und er verlandet noch immer weiter. Vom Ufer wächst ein schwimmender Schwingrasen in den See hinaus. Solche Schwingmoore gibt es nur noch selten. Sie sind äußerst empfindlich. Durch Trittschäden etwa bei Badebetrieb werden sie schnell zerstört. Am Bärnsee ist Baden und Boot fahren darum schon lange untersagt.

Manche sprechen statt vom Bärnsee übrigens vom Bärensee und liegen damit vielleicht sogar richtig. Früher wurde er teilweise auch Bernsee geschrieben.Dass nicht weit entfernt der Ort Bernau liegt und der Bernauer Bach im Bereich des Bärnsees entspringt, kann kein Zufall sein.Der Seename muss von Bernau abstammen und bei Bernau sind sich die Flurnamen­forscher ziemlich sicher, dass mit dem Bestimmungs­wort tatsächlich Bären gemeint waren. Weniger wahrscheinlich wäre eine Herkunft von Beeren. Nun Bären mögen Beeren, passt also auch irgendwie.

Kulturtipp: Markantes Wahrzeichen und Top-Ausflugsziel im Priental ist das Schloss Hohenaschau. Es kann im Sommer­halbjahr im Rahmen einer einstündigen Führung besucht werden. Besondere Aufmerk­samkeit verdient der barock ausgemalte Laubensaal. Mehrere Ausstellungs­räume behandeln die Baugeschichte, die Aschauer Herrschaft und die Prientaler Eisenindustrie.

Tourcharakter und Schwierigkeit

170 hm 10 km2:30 h

Anspruch ■■■■■ T1
Kondition ■■■■■
Orientierung ■■■■■
Auf der Runde um den Bärnsee und zur Abendmahlkapelle wandert man überwiegend auf breiten, befestigten, gut beschilderten Wegen. Selbst gemütliche Geher brauchen für die kurze Strecke kaum einen halben Tag. Die Tour eignet sich ganzjährig, wobei das Moorerlebnis natürlich im Sommer am schönsten ist.

Wegbeschreibung

Von Aschau zum Moorbad

Kneippanlage am Moorbad
Beim Moorbad gibt es eine schöne Kneippanlage. Man beachte das originelle Armtauchbecken am Wasserrad. Im Hintergrund ist die Kampenwand zu sehen.

Am Aschauer Bahnhof gibt es einen interessanten Naturpark mit Informationen zu heimischen Gehölzen. Aber das kann man sich auch noch am Ende der Wanderung ansehen.
Den Wegweisern Richtung Haindorf, Moorbad und Höhenberg folgend, geht es nordwärts aus dem Ort hinaus. Auf der anderen Seite der Bernauer Straße muss man beim Bildstock links. Ein Trampelpfad verläuft dort an Viehweiden entlang nach Haindorf1, das nur aus wenigen Häusern besteht. Beim letzten Haus zweigen wir an der Gabelung rechts auf die Nebenstraße zum Moorbad ab.

Höhenberg

Feldkapelle bei Höhenberg
Bei Höhenberg kommen wir an dieser malerischen Feldkapelle vorbei.

Das Moorbad mit Kneippanlage können wir uns für den Rückweg aufheben. Die Wanderung führt nun als Nächstes nach Höhenberg2 hinauf, vorbei am Cafe Pauli und einer süßen Wegkapelle mit zwei mächtigen alten Linden.
Oben von dem kleinen Hügel gibt es eine unerwartet schöne Aussicht zu den westlichen Chiemgauer Alpen. Man sieht das spitze Zellerhorn neben dem breiten Laubenstein, die zusammen eine super Bergtour ergeben. Daneben steht der Riesenberg. Er hat seinen Namen nicht wegen seiner Größe, sondern von den dort früher betriebenen Holzriesen für den Transport gefällter Baumstämme.
Sehenswert wäre die gotische Heilig Kreuz Kirche in Höhenberg, doch leider ist sie meist verschlossen.

Bärnsee-Rundweg

Bohlenweg am Bärnsee
Durch das Hochmoor am Bärnsee führt ein Bohlenweg. Der See selbst ist auf dem Rundweg kaum zu sehen.

In Höhenberg weist ein Schild zum Bärnsee3. Im Wald geht es einen Hohlweg hinab und unten nach links. Schon ein paar Meter weiter beginnt ein Bohlenweg, der ein Hochmoor durchquert. Hochmoore sind sehr nährstoffarm. Es wachsen dort nur wenige Pflanzen wie Torfmoose, Seggen und einzelne Latschen. Hinter einer Brücke schließt sich ein Trampelpfad durch eine Wiese an. Voraus am Berg oben liegt Spöck. Wir steigen nicht ganz bis Spöck hinauf, sondern biegen auf dem Rundweg nach rechts. Bald führt er wieder zum See hinunter und nun um seine Südseite herum. Wegen des Schilfgürtels ist der Bärnsee kaum zu sehen.
Am Ende des Bärnsee-Rundwegs kann man entweder gleich direkt zum Moorbad zurück oder noch einen Abstecher zur Abendmahlkapelle dranhängen.

Betretungsregeln am Bärnsee: Bitte am Bärnsee unbedingt auf dem Wanderweg bleiben. Der stark durchnässte und deshalb besonders empfindliche Uferbereich sowie Teile der Moore dürfen nicht betreten werden. Baden ist im Bärnsee verboten.

Buchafilz mit Abstecher zur Abendmahlkapelle

Abendmahlkapelle
Wallfahrtskapelle Zum Heiligen Abendmahl aus dem 17. Jahrhundert. Vorhalle und Turm entstanden 1877.

Zur Abendmahlkapelle zweigen wir im Buchafilz4 südlich des Bärnsees links ab. Der teils bewaldete Buchafilz wäre eigentlich ein Hochmoor, sein Name verrät es, doch er wurde trocken gelegt. In geringem Umfang fand Torfabbau statt. Jenseits des Buchafilzes kreuzt die Bernauer Straße. Dort rechts und bei Bucha hindurch.
Ein Kreuzweg leitet etwas steil bergauf zur Abendmahlkapelle5. Sie entstand wohl auf Grund einer als heilbringend angesehenen Quelle.Wer noch ein wenig mehr erleben möchte und nicht auf das Auto angewiesen ist, könnte von der Kapelle über Vorder- und Hintergschwendt zum Reifenberg weiterwandern. Vom Reifenberg gibt es eine tolle Aussicht. Einkehren kann man dort ebenfalls. Endpunkt wäre dann Rottau oder Bernau.

Rückweg über das Moorbad

Nach dem Abstieg von der Abendmahlkapelle muss man links und einen knappen Kilometer neben der Bernauer Straße bis zu einem Campingplatz laufen. Vom Campingplatz sind es nur wenigen Minuten zum Moorbad6 und der Kneippanlage. Das schon vor über hundert Jahren eingerichtete kleine Bad ist kostenlos. Es öffnet von Mai bis September. Zurück nach Aschau nimmt man den bekannten Hinweg.