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Heimgarten

Ungewöhnlicher Bergname

Unter Heimgarten, bairisch Hoagascht, versteht man heute eine organisierte Musik- und Tanz­veranstaltung. Ursprünglich war damit die abend­liche Plauder­stunde gemeint, bei der man auf einem Hof oder Platz zusammen­kam, sich Geschichten erzählte, musizierte, sang und tanzte. So wie im Tal trafen sich auch oben im Gebirge die Alm­leute, Holzer und Jäger. Die Heim­garten­alm, inzwischen Kaser­alm genannt, könnte so ein Ort gewesen sein. Bis ins 19. Jahr­hundert hieß der Berg auf den Karten allerdings Haingarten, also ein eingezäunter Garten. Ist die alte Schreib­weise korrekt, dann wäre Heimgarten eine spätere laut­ähnliche Umdeutung.
Stand:

Bayerische Landtafel 21 von Philipp Apian aus dem Jahr 1568 mit Haingarten und Forchenperg (Herzogstand) am Kochelsee. Datenquelle: Wikimedia Commons